11,99 €
Statt 27,99 €**
11,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
11,99 €
Statt 27,99 €**
11,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 27,99 €****
11,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 27,99 €****
11,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: ePub

1 Kundenbewertung

Ausgezeichnet mit dem Man Booker Prize Jamaika, 1976: Sieben bewaffnete Männer dringen in das Haus des Reggae-Musikers Bob Marley ein und eröffnen das Feuer. Marleys Manager wirft sich schützend über ihn und erleidet dabei lebensgefährliche Verletzungen. Marleys Frau Rita wird ebenfalls schwer verwundet, er selbst bleibt mit leichteren Verletzungen an Armen und Brust zurück. Wer waren die Täter? Was waren ihre Motive? Ausgehend von dem Attentat und den Spekulationen, die sich darum ranken, entwirft Marlon James ein vielseitiges Stimmungsbild Jamaikas in den 70er und 80er Jahren voll Gewalt,…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 2.62MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Ausgezeichnet mit dem Man Booker Prize Jamaika, 1976: Sieben bewaffnete Männer dringen in das Haus des Reggae-Musikers Bob Marley ein und eröffnen das Feuer. Marleys Manager wirft sich schützend über ihn und erleidet dabei lebensgefährliche Verletzungen. Marleys Frau Rita wird ebenfalls schwer verwundet, er selbst bleibt mit leichteren Verletzungen an Armen und Brust zurück. Wer waren die Täter? Was waren ihre Motive? Ausgehend von dem Attentat und den Spekulationen, die sich darum ranken, entwirft Marlon James ein vielseitiges Stimmungsbild Jamaikas in den 70er und 80er Jahren voll Gewalt, politischer Willkür, Drogen und Intrigen, ausgestaltet bis ins kleinste Detail.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Marlon James wurde 1970 als Sohn zweier Polizeibeamter in Kingston geboren. Mehr als zehn Jahre arbeitete er als Werbetexter und Grafikdesigner, u.a. für den Dancehall-Musiker Sean Paul und das »T-Magazin« der »New York Times«. Bei einem Literaturworkshop in Jamaika wurde eine Dozentin der Wilkes University Pennsylvania auf James aufmerksam und verschaffte ihm ein Masterstudium in Kreativem Schreiben sowie eine Assistentenstelle. Sein erster Roman »Der Kult« erntete über siebzig Ablehnungen, ehe er einen Verlag fand und in der Folge als bestes Debüt für den »Los Angeles Times Book Prize« und den »Commonwealth Writers' Prize« nominiert wurde. Für sein 2009 erschienenes Nachfolgewerk »The Book of Night Women« über eine Revolte jamaikanischer Sklavinnen während der Kolonialzeit erhielt James den »Dayton Literary Peace Prize« und den »Minnesota Book Award«. Sein dritter Roman »Eine kurze Geschichte von sieben Morden«, wurde ebenfalls vielfach ausgezeichnet. Als erster Jamaikaner erhielt James den »Man Booker Prize«. Er lebt heute in Minneapolis, Minnesota.
Rezensionen
»'Eine kurze Geschichte von sieben Morden' ist ein Werk, das sich durch Sprachkraft, Rhythmusgespür und Musikalität auszeichnet.« Wolfgang Höbel, LiteraturSpiegel
Was die Toten reden

Marlon James’ preisgekrönter Jamaika-Roman

Die Lebenden hören nicht zu. Und die Vergangenheit interessiert sie nur wenig. Die Toten aber sind immer nah bei den Lebenden, manchmal können sie sogar in die Lebenden hineinschlüpfen. Zugleich reden sie und erinnern sich die ganze Zeit. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass der jamaikanische Autor Marlon James, geboren 1970 in Kingston, gleich zu Beginn seines Romans einen Toten sprechen lässt, einen ehemaligen Politiker, der ein Opfer halb-krimineller Machenschaften geworden ist. Dieser Tote ist so etwas wie der Duppy, der böse Geist des Buches, der sich in beinahe jedem Großkapitel zeigt.

Aber auch die bösen Geister haben ihre guten Seiten. Es gehört zu der ganz eigenen Ironie des Buches, dass ausgerechnet der korrupte Ex-Politiker die Erinnerung an die Vergangenheit wachhält – und ein ums andere Mal von den Toten erzählt. Diese Toten haben es Marlon James so sehr angetan, dass der Titel seines mit dem Man-Booker-Prize ausgezeichneten Romans, „Eine kurze Geschichte von sieben Morden“, fast schon zynisch klingt. Weder ist seine Geschichte kurz, noch handelt sie von sieben Morden. Ganz im Gegenteil, Marlon James schickt so viele tatsächliche und zukünftige Tote durch seine ausufernden Kapitel, zeigt Teile ihrer Leben, lässt sie bisweilen selbst erzählen – bis man am Ende gar nicht mehr weiß, sind es ein paar Dutzend oder gar jene „zwei, drei, hundert, achthundert und neunundachtzig“, von denen einmal die Rede ist.

Dabei wühlt der Roman in einer Mischung aus realen Details und Erfindungen die Welt der Lebendigen gehörig auf. An seiner Oberfläche erzählt er von jenem Attentat auf Bob Marley im Jahr 1976, bei dem „der Sänger“, wie er hier genannt wird, nur knapp dem Tod entgeht. Eine Gruppe Männer mit M 16-Gewehren stürmt sein Haus in Kingston, und die Kugel verfehlt bloß deshalb sein Herz, weil er im Augenblick des Schusses aus- und nicht einatmet. So will es die Legende.

Unter dieser Erzählung aber pulsiert ein ganzes Geflecht von anderen Geschichten, die tief hineinführen in die politische Landschaft Jamaikas. Die Konkurrenz zwischen zwei Parteien und zwei Kartellen. Der Kampf um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Dazwischen CIA und DEA und die große amerikanische Angst vor der „Finsternis des Kommunismus“. Wie formuliert es ein Journalist: „Chef, hier fliegt uns demnächst die Kalter-Krieg-Scheiße nur so um die Ohren“. Und der Sänger sollte sterben, weil er vielleicht wirklich vorhatte, sich für einen Friedenprozess einzusetzen? Wer weiß das schon so genau.

Es ist eine Stärke dieses Romans, dass er sich auf die Suche nach der „einen Wahrheit“ gar nicht erst einlässt. Marlon James erlaubt es allen seinen Protagonisten, selber zu sprechen. Aus dem Ensemble von rund achtzig Figuren (ein Tableau zu Beginn des Buches listet sie auf) hat er zwölf ausgewählt, die als Ich-Erzähler über die Seiten führen, darunter Zeitungsmenschen, CIA-Agenten und diverse Gang-Mitglieder. So, wie die Schauplätze in Kingston und später in New York wechseln, ändern sich die Perspektiven auf ein und dasselbe Ereignis, je nachdem, wer gerade spricht. Ihr Zentrum ist eine junge Frau, die im Laufe des Buches vielerlei Identitäten annimmt, sich mal Nina Burgess nennt, mal Kim Clarke, mal Dorcas Palmer. Allerdings erzählen alle Figuren im Präsens, was immer dann ein wenig unbeholfen wirkt, wenn sie erst einmal beschreiben, an welchem Ort sie sind oder was sie gerade tun.

Marlon James hat versucht, diese Vielschichtigkeit der Perspektiven durch unterschiedliche Sprachen zu verstärken. Jargons, Dialekte, Fachsprachen, alles mischt er ein. Wenn hier jemand umgebracht werden soll, heißt es nicht einfach „Töte ihn“, sondern „Ich möchte, dass du Wegzaubercreme auf diesen Bruder schmierst.“ Dazu kommen Flüche wie „Bombocloth“ oder „R’aascloth“. Leider ist es den fünf Übersetzern nur an wenigen Stellen gelungen, diese vielen Töne ins Deutsche zu holen. Vor allem greifen sie immer wieder zum falschen sprachlichen Register. Ein Gangster, der von seinem „Schniedel“ spricht, „Himmelherrgott“ sagt und „Ich bin der Doktor Eisenbart“ singt, wirkt genauso wenig glaubwürdig wie einer, der beim Sterben „oh jemineh ach“ schreit.

Das größte Problem dieses Buches aber hat nichts mit der Übersetzung zu tun, sondern liegt darin, dass seine Stoffe in alle Richtungen wuchern. Auch wenn Marlon James immer wieder mit filmischen Motiven von „Pulp Fiction“ bis zu den „Sopranos“ kokettiert – er hätte sich besser etwas von den Schnitttechniken abschauen sollen. Lang ist der Roman und zuweilen auch langatmig, durch Exkurse und immer neue Figuren unnötig aufgebläht. Dabei gibt einer der New Yorker Gangster am Ende des Buches doch den bombocloth besten Ratschlag für solche Fälle: „Bleib einfach bei der eigentlichen Geschichte, schweif nicht zu weit ab.“ Oder in Dorcas Palmers Worten: „Ich mag Reduktion. Etwas auf den Punkt bringen. Eindampfen. Rauskürzen.“

NICO BLEUTGE

Marlon James: Eine kurze Geschichte von sieben Morden. Roman. Aus dem Englischen von Guntrud Argo, Robert Brack, Michael Kellner, Stephan Kleiner und Kristian Lutze. Heyne Verlag, München 2017.
864 Seiten, 27,99 Euro.
E-Book 22,99 Euro.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de

…mehr
»Bei den Sieben Morden handelt es sich um eine neue amerikanische Großliteratur, einen Post-Wallace oder Post-Franzen.« Eva Erdmann, Der Freitag