Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Anthropologe und Kognitionsforscher Michael Tomasello setzt sich in seinem Werk "Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens" mit der Entstehung der einzigartigen kognitiven Fähigkeiten des Menschen auseinander und erklärt diese Evolution, indem er kulturelle Vermittlung als biologischen Mechanismus begreift, der einzigartig schnell zu erstaunlichen Erfolgen führte. Die daraus resultierende, beispiellos komplexe Kultur des Homosapiens, grenzt er zu Fähigkeiten anderer Primaten, mit Hilfe zahlreicher Versuche und Beobachtungen, klar ab. Sechs Millionen Jahre trennen uns Menschen von anderen Menschenaffen und erste Anzeichen für die unverwechselbaren kognitiven Fähigkeiten des Homosapiens liegen erst 250.000 Jahre zurück. Evolutionär betrachtet sind dies sehr kurze Zeitspannen. Tomasello wirft die Frage auf, wie in diesem Augenzwinkern der Evolution eine so dramatische Weiterentwicklung, wie die des modernen Menschen, zu erklären ist. Eine Antwort darauf findet er durch soziale oder kulturelle Weitergabe, die auf einer wesentlich schnelleren Zeitskala operiert, als die organische Evolution. Diese Weitergabe bezeichnet das Erlernen von Fähigkeiten und Fertigkeiten der Nachkommen durch die Elterngeneration. Der Mensch hat laut Tomasello eine einzigartige Form kultureller Weitergabe entwickelt, die sogenannte kumulative kulturelle Evolution. Das bedeutet, dass "ein Individuum oder eine Gruppe zunächst eine primitive Version des jeweiligen Artefakts oder der betreffenden Praxis erfand und spätere Benutzer eine Veränderung oder Verbesserung einführten."(Tomasello 2006: S.16) [...]
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