Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Ägyptologie, Note: keine, , Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Archaismus im Kontext der sozialen Veränderungen der altägyptischen Gesellschaft, als Ausdruck eines Anpassungsprozesses, zu interpretieren. Einen Aspekt gilt es dabei besonders zu beachten: die Ägypter hinterließen keine Aussagen über den Archaismus, sie thematisierten ihn nicht. Dies ist methodisch bedeutungsvoll, denn aufgrund dieser Tatsache können Interpretationen prinzipiell zwar auf ihre Richtigkeit hin überprüft, jedoch nur eingeschränkt falsifiziert werden. Insofern bedeutet ein Auswerten sämtlicher zur Verfügung stehender Daten ebensowenig eine Garantie für die Unanfechtbarkeit einer daraus resultierenden Interpretation wie eine Deutung anhand nur weniger oder sekundärer Quellen. Bevor im zweiten Kapitel verschiedene Interpretationen des spätzeitlichen Phänomens aufgezeigt werden, folgen im Anschluß einige Erläuterungen zu den Begriffen "Spätzeit" und "Archaismus". Danach werden im dritten Kapitel zunächst die theoretischen Grundlagen dargestellt, auf denen der neue Deutungsversuch des Archaismus basiert. Schließlich werden einige Veränderungen in einem von verschiedenen kulturellen Teilbereichen nachgezeichnet und dem Selbstverständnis der gesellschaftlichen Elite, d.h. den Herrschaftsträgern, nachgegangen. Von Bedeutung ist im Kontext dieser Arbeit ausschließlich die Tatsache, daß es aufgrund der hierarchischen Sozialstruktur in Altägypten eine Elite gab, und daß aus diesem Grund in irgendeiner Form untere soziale Gruppen existieren mußten. Es ist selbstredend, daß diese Elite eine soziale Minderheit darstellte; unerheblich ist die Frage, ob mit sozialen Schichten, Klassen, Kasten, Ständen oder sonstigem zu rechnen ist.
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