sehr interessant und lehrreich
Von Laura Imai Messina hatte ich das Buch „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ gelesen, das sich poetisch mit dem Verlust, der Trauer und dem Loslassen auseinandersetzt und mich durch die Tiefsinnigkeit und einfühlsame Erzählweise beeindruckt hat. Nun war ich
gespannt auf ihr neues Werk.
In „Eine Reise in 72 Wörtern“ beschreibt Laura Imai Messina die Kultur,…mehrsehr interessant und lehrreich
Von Laura Imai Messina hatte ich das Buch „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ gelesen, das sich poetisch mit dem Verlust, der Trauer und dem Loslassen auseinandersetzt und mich durch die Tiefsinnigkeit und einfühlsame Erzählweise beeindruckt hat. Nun war ich gespannt auf ihr neues Werk.
In „Eine Reise in 72 Wörtern“ beschreibt Laura Imai Messina die Kultur, Weltsicht, das Selbstverständnis und Selbstbild als Teil einer Verknüpfung mit anderen und die daraus resultierende Harmonie. Die 72 Wörter zeigen nicht nur den Weg, sondern orientieren sich an den vier Jahreszeiten, die in 24 Perioden unterteilt werden. Alle fünf Tage entsteht eine neue Jahreszeit, die exakt beschreibt und jedesmal einen neuen Anfang und somit eine neue Chance zur Erneuerung bzw. einen neuen Anfang in sich birgt. Die einzelnen Jahreszeiten haben dabei so bezaubernde Namen wie „Die Regenwürmer lugen aus der Erde“ oder „Die Pfirsichblüte“. Auch in diesem Buch fällt die einfühlsame Art, ihre Liebe zu Japan und den Hintergründen der Sprache und Wörtern auf. In beeindruckender Tiefe erklärt sich Kanji und, warum sich mache in welchen Worten wiederfinden, wie vielfältig nicht nur Sprache sondern auch Sicht und Akzeptanz des Anderen ist, das sich in die japanische Kultur einfügt und diese lebendig hält. Ich kann kein Japanisch und mir war vorab nicht bewusst, dass es sich nicht nur um eine philosophische, sondern auch eine sprachwissenschaftliche Auseinandersetzung handelt. Für mich war dies manchesmal schwere Kost, und ich habe das Buch in vielen Abschnitten gelesen, da die Betrachtung und Besprechung der für mich vielen Kanji recht fordernd war, ich mich aber bestmöglich darauf einlassen wollte. Wer nun (etwas) japanisch spricht, wird es wohl einfacher haben. Die Autorin gibt an, dass man das Buch nicht durchgehend lesen muss, sondern einfach eine Jahrezeit, die einen ausgesucht hat, liest.
Insgesamt hat mir die Lektüre dieses intensiven Werkes viele neue Sichtweisen und Zusammenhänge aufgezeigt, die den japanischen Weg zur Harmonie aufzeigen. Darunter auch eine Grundzufriedenheit und Zuversicht, die alle vereint und einzelne mitträgt.