Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0 , Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Veranstaltung: GK I Einführung in die Geschichtsdidaktik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept der Multiperspektivität, das ursprünglich als Forderung an die Geschichtsdarstellung formuliert worden war, wurde, anscheinend unreflektiert, wie Hilpert kritisiert, bald als Unterrichtsprinzip in der Geschichtsdidaktik etabliert. Vor allem Klaus Bergmann betonte 1972 die Korrektivfunktion gegenüber der traditionell dominierenden Politikgeschichte im Unterricht und wollte in der Darstellung gleicher Sachverhalte besonders die Standpunkte der so genannten „stummen Gruppen“ berücksichtigt wissen. Im Rahmen dieser Arbeit werden, neben der geschichtsdidaktischen Begründung multiperspektivischen, historischen Lernens, die Ziele und die Methoden von Multiperspektivität im Geschichtsunterricht dargestellt. Anschließend werden diese Aspekte zur Analyse des Schulbuches „mitmischen in Geschichte und Politik“ herangezogen, um vor allem folgende Fragen zu beantworten: Wo im Buch gibt es Multiperspektivität, wie wird sie methodisch umgesetzt und welche Wirkung kann bzw. soll damit bei Schülern und Schülerinnen erreicht werden? Dabei wird zwischen narrativer Darstellung, Arbeitsaufträgen, sowie zwischen Text- und Bildquellen unterschieden. Hierbei wird die These verfolgt, dass Ansätze von Multiperspektivität durchaus vorhanden sind, dass dabei jedoch weitestgehend die Standpunkte der „stummen Gruppen“, der illitterati 6, übernommen werden, wodurch eine einseitige Bewertung historischer Ereignisse, die Einteilung in „gut und böse“ durch die Schüler und Schülerinnen riskiert wird.