Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 2,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auffassung, dass Organisationen lernen können, ist bekannt und wird in unterschiedlichen Zusammenhängen, aus verschiedenen Perspektiven und mit diversen Schwerpunkten immer wieder aufgegriffen. Peter M. Senge ist den Vertretern der eklektischen Perspektive organisationalen Lernens zuzuordnen. Sein Buch „Die Fünfte Disziplin“ stellt einen außergewöhnlichen Beitrag dar. Die Kernidee des organisationalen Lernens wird von Senge plausibel herausgearbeitet und anhand von authentischen Geschichten und Beispielen, die in Zusammenarbeit mit einigen Firmen entstanden sind, veranschaulicht. Der Erfolg und große Einfluss dieses Werkes auf die Unternehmensführung führten dazu, dass es breit rezitiert und infolgedessen als Standardwerk für Praktiker und Theoretiker gleichermaßen gilt. Die vorliegende Arbeit legt eine strukturationstheoretische Beschreibung, Erklärung und Rekonstruktion der lernenden Organisation nach Senge als spezifisches Problem zugrunde. Eine theoretisch fundierte Analyse und Erklärung des Phänomens „organisationales Lernen“ wird mit Hilfe der integrierenden Sozialtheorie von Anthony Giddens vorgenommen. Die Strukturationstheorie ist eine grundlegende Theorie des Sozialen, die zwischen den Standpunkten, welche zum einen soziale Systeme und zum anderen das Individuum hervorheben, zu vermitteln versucht. Das Ziel der Erkenntnisgewinnung ist es, einen Mehrwert der Wissensgenerierung zu schaffen, der durch eine Rekonstruktion der Konzeption nach Senge mit Hilfe der Strukturationstheorie erbracht werden soll. Die Relevanz des Themas wird darin gesehen, dass das organisationale Lernen als Wettbewerbsvorteil der Zukunft gilt und die Strukturationstheorie im Rahmen der Organisations- und Managementforschung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Da es bis dato keine Arbeit gegeben hat, die mit der vorliegenden zu vergleichen ist, liegt es nahe, diese beiden Elemente zu verknüpfen und sich mit dem Thema intensiv zu befassen. Zunächst wird Die Fünfte Disziplin zusammengefasst und den Bedürfnissen dieser Arbeit angepasst, ohne den Charakter zu ändern. Darauf folgend wird die Strukturationstheorie vorgestellt und erläutert, um anschließend in Form von Denkfiguren ein Modell zu entwickeln, durch das die einzelnen Komponenten der Fünften Disziplin „gefiltert“ werden. Eine kritische Beurteilung und Auswertung soll abschließend zeigen, was eine strukturationstheoretische Analyse der Konzeption Senges und die Konzeption als solche bringt.