Jahrzehntelang galt die Wiedervereinigung Deutschlands als ein Ding der Unmöglichkeit. Dann kam sie doch. Mit kosmischer Geschwindigkeit und wie eine Selbstverständlichkeit. Über 50 Jahre war Fritz Pleitgen Journalist. Nun zieht er Bilanz seines reichen Journalistenlebens. Er gehörte zu den wenigen Reportern, die über den Kalten Krieg zwischen Ost und West hautnah von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs berichteten, der über vier Jahrzehnte Deutschland und Europa in zwei feindselige Militärblöcke teilte, die die Menschheit ständig mit Atomkrieg bedrohten. In seiner persönlichen und anekdotenreichen Rückschau beschreibt Fritz Pleitgen den Prozess der Deutschen Einheit packend, selbstkritisch und mit Humor als eine Zeit, in der Politik und Bürger über sich hinauswuchsen und Berge versetzten. Fritz Pleitgen führt uns mit seinem Buch eindrucksvoll vor Augen, wie viel wir aus dem Aufbruch von damals für die Überwindung heutiger Schwierigkeiten lernen können.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Wilhelm von Sternburg empfiehlt die Erinnerungen des Journalisten Fritz Pleitgen - den Älteren als Erinnerung an bewegte Zeiten, den Jüngeren als Geschichtsbuch über eine die Gegenwart prägende Vergangenheit mit persönlicher Note. Als Zeitzeuge empfiehlt sich Pleitgen laut Rezensent durch seinen kritischen Zugang zu den Mächtigen wie durch seine Nähe zu den normalen Menschen. Vor allem das Thema Wiedervereinigung, das den Autor während seiner aktiven Zeit stark beschäftigt hat, nimmt im Buch viel Raum ein und zeigt Pleutgens kritische Perspektive, erklärt Sternburg. Dass sich Pleitgen nicht als allwissender Deuter darstellt, sondern politische Ereignisse präzise, anschaulich und empathisch rüberbringt, rechnet der Rezensent dem Autor hoch an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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