Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Europäische Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In einer globalisierten Welt, in der alles immer schnelleren Veränderungen unterworfen ist und Kulturen sich mehr und mehr vermischen, muss auch eine Institution wie das Museum seine gesellschaftlichen Funktionen stetig reflektieren und neu definieren. Das ethnologische Museum hat den Anspruch, Vermittler zu einer anderen Welt zu sein. Aber brauchen wir diese Vermittlung überhaupt noch? Aufgrund der sich stets weiter entwickelnden Verkehrstechnologie und der damit verbundenen unbegrenzten Mobilität, können wir heute fast jeden Winkel der Welt bequem bereisen. Oder wir nutzen Medien wie das Internet, das uns mit nur wenigen Mausklicken ferne Länder auf dem Bildschirm erscheinen und virtuell entdecken lässt. Auch Museen folgen übrigens diesem Trend und digitalisieren ihre Bestände und geben uns so die Möglichkeit, Sammlungen via Internet einzusehen. Ethnologische Museen konkurrieren also nicht nur mit anderen Museen um die Gunst der Besucher. Das Problem reicht tiefer. Es stellt sich die Frage, ob das ethnologische Museum im Zeitalter grenzenloser Mobilität und globaler Vernetzung überhaupt noch einen Sinn macht. Brauchen wir sie in der Zukunft noch? Ich möchte in diesem letzten Kapitel überlegen, welchen Herausforderungen die ethnologischen Museen in der Zukunft begegnen werden und welche aktuellen Themen museal verarbeitet werden könnten. Wie können ethnographische Museen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, die aufgrund der Globalisierung und kulturellen Hybridisierung stets neuen Veränderungen gegenübersteht? Welche zeitliche Orientierung sollte ein modernes, ethnologisches Museum haben? Soll es seine Thematik weiterhin nur auf die Vergangenheit setzen oder sich auch den Problematiken und Themenkomplexen der Gegenwart öffnen?