Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Madeleine von Braunfels musste ihrem Sohn Alexander nur einen Blick zuwerfen, da wusste sie schon Bescheid. Sie unterdrückte einen Seufzer und beschloss, dieses Mal nicht ganz so schnell nachzugeben wie sonst. »Hallo, Mama«, sagte er mit diesem unbeschwerten Lächeln, das ihm regelmäßig alle Herzen zufliegen ließ. Auch sie konnte sich seiner Wirkung nicht entziehen, so war es schon immer gewesen. Er war groß, blond und blauäugig – der Traum aller Schwiegermütter, wie ihre Freundinnen gerne sagten. Dazu war er klug, charmant und witzig, er wusste sich zu kleiden und hatte meist gute Laune. Leider war er aber auch leichtsinnig. Er spielte gern im eleganten Casino der Stadt, er liebte große Autos, gutes Essen, Champagner, weite Reisen und natürlich schöne Frauen, und so gab er regelmäßig mehr Geld aus, als er besaß. Wenn seine Schulden zu groß wurden, kam er zu seinen Eltern, vorzugsweise zu seiner Mutter, die sich leichter erweichen ließ als sein Vater. »Hallo, Alex«, erwiderte sie. Sie würde sich dieses Mal dumm stellen. Sonst kam sie ihm auch schon einmal entgegen, so dass er seine Bitte gar nicht erst vortragen musste, aber sie fand, dass es allmählich an der Zeit war, ihrem Sohn klarzumachen, dass er nicht für alle Zeit so weitermachen konnte. Er war jetzt sechsundzwanzig Jahre alt, da durfte man erwarten, dass er allmählich begann, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Er arbeitete zwar in der familieneigenen Firma, aber die Spatzen pfiffen es von den Dächern, dass seine Arbeitstage kürzer waren als die aller anderen und dass ihm mehr an der Organisation seines Privatlebens lag als an der Erledigung der Aufträge auf seinem Schreibtisch. Da er jedoch so ein sonniges Gemüt hatte, war er in der Firma trotzdem beliebt. Nicht einmal die Angestellten, die seine Aufgaben stillschweigend mit übernehmen mussten, waren schlecht auf ihn zu sprechen, denn er zeigte seine Dankbarkeit auf vielfältige Weise. Großzügig war er schon als kleiner Junge gewesen. »Du bist ja sehr früh dran«