Da ich schon einige Thriller der Autorin gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk, da es optisch zunächst eher nach einem Roman aussieht, da Psychothriller normalerweise von den Farben her eher düster gehalten sind. Bei näherer Betrachtung des Covers strahlt dieses dann doch aus, dass
es sich um dieses Genre handelt, da die tote Fliege und die gefallenen Blütenblätter eine…mehrDa ich schon einige Thriller der Autorin gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk, da es optisch zunächst eher nach einem Roman aussieht, da Psychothriller normalerweise von den Farben her eher düster gehalten sind. Bei näherer Betrachtung des Covers strahlt dieses dann doch aus, dass es sich um dieses Genre handelt, da die tote Fliege und die gefallenen Blütenblätter eine deutlichere Sprache sprechen. Man muss also einen zweite Blick riskieren, damit "Psychothriller" deutlich wird.
Ich flog förmlich durch die Seiten meines Readers, da ich die Story wirklich gelungen fand. Nicht einen Moment hätte ich die Wendung, die die Autorin eingebaut hat, erwartet. Das Auto, welches urplötzlich in der Straße steht, in der Stella mit ihrem Mann lebt, bringt letztendlich den Stein ins Rollen. Vor sechs Jahren ist ein großes Unglück geschehen, in der eine Frau verstirbt. Eine große Schuld wird aufgerollt und lässt Stella erstarren. Sie ist allein zuhause, da ihr Mann als Flugkapitän immerzu auf Reisen ist, daher muss sie selbst herausfinden, was das Paar im Auto vorhat und was sie von ihr wollen. Oder ist es alles Zufall? Der Einzige, der wirklich für Stella präsent ist, ist ihr Psychologe, der gleichzeitig der beste Freund von Paul ist. Die Schlinge um Stellas Hals zieht sich mehr und mehr zu, da sie scheinbar mit einer Lüge leben muss.
Wiebke Lorenz erzählt parallel zu Stella und ihren Ängsten eine weitere Lebensgeschichte, die letztendlich eine Straftat, ein Tabuthema erzählt. Ist es ein Zufall, das der Nachbarssohn Filmchen mit seinem Handy dreht und dabei auf Stella trifft? Fest steht, das Stella sich überall überwacht und unsicher fühlt. Scheinbar soll sie aus der Reserve gelockt werden, aber wer legt es darauf an ihr zu schaden? Und wo ist Paul? In der schwersten Zeit ihres Lebens lässt er seine Frau alleine, was mir völlig unverständlich ist, zumal Stella ihn lange gedeckt hat, damit er seinen Job nicht verliert.
Emotional ist "Einer wird sterben" absolut authentisch wiedergegeben. Stellas Panik und Angst ist greifbar und erzeugt einen hohen Spannungsbogen. Gerade zum Ende des Psychothrillers wird deutlich, wie weit ein Mensch geht, um zu erreichen, was letztendlich wie auf einem Präsentierteller dargeboten wird. Echte Obsession wird deutlich, denn es soll ja tatsächlich auch Menschen geben, die über Leichen gehen, um ihr Ziel zu erreichen. Echter Wahnsinn zeigt sich hier und lässt mich begeistert die letzten Seiten lesen. Völlig fasziniert von der Wendung, die ich so niemals erwartet hätte. Auch der Titel des Psychothrillers ist absolut passend, wenn man das Ende mit einbezieht. Für mich ein echtes WOW! Erlebnis.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Psychothriller, der mich komplett überrascht hat. Nichts ist, wie es anfänglich erscheint und das ist einfach großartig dargestellt. Stück für Stück wird hier eine Story gewoben, dessen Puzzleteile sich am Ende nahtlos ineinander fügen.