Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass das Stundengebet - bislang nur in Klöstern und geistlichen Gemeinschaften gepflegt - in die protestantische Bildungs- und Tagungskultur einwandert. Auch an anderen Orten wie dem Kirchentag oder in Citykirchen sind vermehrte Rückgriffe auf diese nicht-diskursive Form der Kommunikation des Evangeliums zu beobachten. Das Verhältnis von Kontemplation und Diskurs wird derzeit neu austariert und muss daher auch diskutiert werden. Die vorliegende Untersuchung bestimmt den Ort des Stundengebets in der evangelischen Gottesdienstlandschaft, zeichnet seine Renaissance verstehend nach und rekonstruiert das Stundengebet schließlich von einem evangelischen Liturgieverständnis her. Durchgehend ist zu spüren, wie stark die Verfasserin in der Praxis steht, die sie beschreibt und deutet.
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