Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, welchen Einfluss die dialektale Sprachweise der Andalusier auf die Sprachentwicklung in Lateinamerika genommen hat. Ob in der sprachlichen Grundstruktur Besonderheiten anzutreffen sind, kann nur auf den Gebieten der Phonetik und Phonologie entschieden werden. In dieser Arbeit wird die mögliche Existenz von den markantesten phonetischen Merkmalen des Andalusischen im lateinamerikanischen Spanisch untersucht. Diese Analyse erfolgt anhand einer Sammlung von dialektalen Texten von Manuel Alvar. Das Material der dialektalen Texte ist insofern interessant, als sie die verschiedenen Sprachvariationen aus den unterschiedlichsten Regionen veranschaulichen und das zum Teil in transkribierter Form. Ab dem 19. Jahrhundert befasste man sich intensiver mit dem Ursprung des lateinamerikanischen Spanisch. Dementsprechend sollen anfangs zwei der wichtigsten Thesen zur Herausbildung des lateinamerikanischen Spanisch vorgestellt werden, indem die "andalucismo"-These laut Max Leopold Wagner von einem andalusischen Einfluss ausgeht, während die "antiandalucismo"-These diesen Ansatz zurückweist. Im Jahre 1492 begann mit der Entdeckung Amerikas die Eroberung der spanischen Truppen des neuen Kontinents. Der Handel von wertvollen Waren und Personenverkehr mit der Neuen Welt verlief durch die "Casa de la Contracción" in Sevilla. Durch den Hafen in Sevilla, hat Andalusien eine besondere Stellung in Bezug auf die Eroberung Lateinamerikas, so ist die Stadt bekannt als "Puerto y Puerta de América". Es waren überwiegend Andalusier, die ab dem Zeitpunkt der Entdeckung von Spanien nach Amerika auswanderten und dabei nicht nur eine fremde Kultur, sondern auch ihre eigene Landessprache mitbrachten. Peter Boyd-Bowman untersuchte die Herkunft der nach Lateinamerika einwandernden Siedler und stellte fest, dass zwischen 1493 und 1508 circa 60 % der Siedler aus Andalusien stammten. Zwar nahm diese Zahl im Laufe der Zeit ab, insgesamt betrachtet wanderten jedoch mehr Andalusier als Einwohner aus anderen Regionen Spaniens aus. Infolgedessen begann Max Leopold Wagner mit dem ersten Versuch seine "andalucismo"-These zu untermauern. Durch das Mitbringen der sprachlichen Besonderheiten durch die Immigranten in die Neue Welt entwickelte sich dann auf dessen Grundlage das amerikanische Spanisch.