Eine der Hauptursachen für gastrointestinale Koliken bei Pferden sind strangulierende Erkrankungen des Dünndarmes. Auf der Suche nach neuen Therapien zur Behandlung dieser tödlichen Erkrankung wurden experimentelle Modelle verwendet, welche die klinische Situation simulieren. In verschiedenen Studien wurden sowohl Low-Flow Modelle mit partiellem Gefäßverschluss als auch No-Flow Modelle mit vollständiger Gefäßokklusion eingesetzt. Diese experimentellen Studien liefern kontroverse Ergebnisses bezüglich des Nachweises eines Reperfusionsschadens und dessen Bedeutung im Krankheitsprozess. Ziel dieser Studie war es, anhand von zwei reproduzierbaren und kontrollierbaren Ischämie-Reperfusions-Modellen am equinen Jejunum eine qualitative und quantitative Charakterisierung des Ischämie-Reperfusions-Schadens durchzuführen. Durch den Vergleich von Low-Flow und No-Flow Ischämie sollte der Einfluss des Ischämiegrades auf den Ischämie-Reperfusionsschaden charakterisiert werden. In Allgemeinanästhesie wurde bei 7 Pferden der intestinale Blutfluss um 80 % (Low-Flow) und bei weiteren 7 Pferden um 100 % (No-Flow) reduziert. Beide Gruppen wiesen die charakteristischen Veränderungen einer Low-Flow bzw. No-Flow Ischämie auf. Die Ergebnisse der Low-Flow Gruppe zeigten im Vergleich mit der No-Flow Gruppe eine deutlich höhere Varianz. Unabhängig von der Art der Ischämie konnten nur immunhistochemisch Hinweise auf eine Reperfusionsbedingte Darmschädigung gefunden werden. Obwohl eine Low-Flow Ischämie eher dem pathophysiologischen Prozess einer Dünndarmstrangulation beim Pferd entspricht, deuten die Ergebnisse dieser Studie auf eine einfachere Methodik und konsistentere Ergebnisse bei einer No-Flow Ischämie hin.
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