Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die nachfolgende Ausarbeitung wird sich mit dem bisherigen wissenschaftlichen Kenntnisstand auseinandersetzen. Zunächst wird ein kurzer Abriss über die geschichtliche Entwicklung der Pornografie erfolgen. Anschließend werden relevante sozial- und medienwissenschaftliche Theorien und aktuelle empirische Befunde zusammengefasst. Hierbei wird bewusst ein doppelter Blick verwendet, der sowohl Daten als auch Diskurse miteinbezieht. Die Forschungsfrage ist also, ob sich, kausalen Wirkungstheorien folgend, eine Wirkung von Pornografie auf Jugendliche beobachten lässt. Anschließend werden die Ergebnisse diskutiert und ein Fazit gezogen. Da das Internet zu den größten sozialen Räumen gehört, in dem sich Jugendliche heute bewegen, und laut BZgA 96 Prozent der befragten Teenager Zugang zum World Wide Web haben und sich hier täglich bis zu drei Stunden aufhalten, ist diese Entwicklung vor allem für diese Gruppe von zentraler Bedeutung. Medien wie das World Wide Web werden bedeutsamer, weil sie Inhalte zur Sexualität liefern und daher als wichtige Informationsquelle dienen. Dass sich die Entwicklungsphase, in der sich Jugendlichen befinden, durch ein hohes Interesse an sexualitätsbezogenem Wissen auszeichnet, belegt die JIM-Studie von 2007, in der 88 Prozent der befragten Jugendlichen Liebe und Freundschaft als wichtigstes Thema angaben. Dies liegt daran, dass Heranwachsende sich besonders in der Phase der mittleren Adoleszenz sexuell positionieren und daher aufmerksame Beobachter von Körperlichkeiten und Sexualität in Filmen und anderen Internetangeboten werden. Daraus ergibt sich, dass rund 40 Prozent der deutschen Minderjährigen im Internet nach pornografischen Inhalten suchen. Hierbei ist der Zugang meist völlig frei, da nur drei Prozent der Websites das Alter der Nutzer erfragen, wobei der Besucher diese Frage ohne Erbringung eines Altersnachweises beantworten kann. Unzulänglicher Jugendschutz und abweichende gesellschaftliche Werte, Ziele und Normen führen dazu, dass Jugendliche und ihre sexuellen Verhaltensstandards wiederkehrend in das Zentrum des öffentlichen Diskurses geraten. Hierbei geht es meist um die diskursive Dimension der Gefahrenwahrnehmung, wobei oft von einer sexuellen Verwahrlosung der Jugend durch Pornografie gesprochen wird. Somit dominiert in öffentlichen Debatten die Perspektive des schädlichen Einflusses, wodurch die Panik durch Begriffe wie "Generation Porno" und "sexuelle Verwahrlosung" weiterhin verstärkt wird.
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