Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Note: 2,0, Hochschule (Pädagogisches Institut), Veranstaltung: Einführung in die Interpretationstechnik der objektiven Hermeneutik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Methode der qualitativen Sozialforschung, der Objektiven Hermeneutik. Dies ist ein wissenschaftliches Verfahren, das auf eine rationale und überprüfbare Auslegung und Interpretation von Texten, Protokollen oder Interviews abzielt. Das Wort "Hermeneutik" stammt aus dem Griechischen "hermeneuen", was auslegen oder aussagen bedeutet. Dabei ist mit Interpretation und Auslegung das methodische Vorgehen gemeint, in welchem der Wissenschaftler zur Erkenntnis dessen kommt, was der Text meint. Hermeneutische Verfahren dienen also dazu, die Beobachtung, den Sinn von Menschlichen Dokumenten, insbesondere von Texten zu erfassen und zu verstehen. Als Entwickler der Objektiven Hermeneutik gilt Ulrich Oevermann. Im Gegensatz zu anderen qualitativen Verfahren wie beispielsweise den traditionellen Hermeneutiken geht es in der Objektiven Hermeneutik also nicht nur darum einen vom Autor intendierten Sinn nachzuvollziehen, sondern den latenten Sinn, also die Struktur des Textes zu ermitteln. So soll das methodische Aufdecken latenter Sinnebenen in Texten ermöglicht werden, die darauf einer Feinanalyse unterzogen werden, d.h., es folgen ein erweiterndes Verfahren der Sinnauslegung und ein sequentielles Vorgehen (Wikpedia). Bei der Auswertung der Texten lassen sich zwei wesentliche Aspekte unterscheiden: 1. Die dem Verfahren zugrunde liegende Annahmen über soziale Wirklichkeit 2. Die konkreten methodischen Operationen bei der Interpretation Untersuchungsgegenstand der Objektiven Hermeneutik sind immer Texte, genauer: Textprotokolle, da die Objektive Hermeneutik wie auch jedes hermeneutisches Verfahren davon ausgeht, dass sich die sinnhafte Welt durch Sprache konstituiert und in Texten manifestiert. Diese können sich durchaus auf nicht- sprachliches Material beziehen, wobei protokollierte sprachliche Aussagen meist im Mittelpunkt der Analyse stehen. Was aber für die Forschung als Material vorliegt, ist immer ein Protokoll über beobachtete nicht- sprachliche Handlungen -, da andere Datengrundlagen für die Interpretation nicht effektiv sind.
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