Neue Anforderungen und Ansprüche an die Schule verändern auch das Verständnis von Personalführung im Bildungssystem. Mit zusätzlichen Führungspositionen im mittleren Management einer Schule können mehr Führungsressourcen und reduzierte Führungsspannen eröffnet werden – gute Voraussetzungen für eine optimierte Mitarbeiterführung. Aber erfüllen moderne Führungskonzepte die Reformintentionen? Welche Vorzüge erfahren Lehrkräfte durch eine erweiterte Schulleitung in Form einer mittleren Führungsebene?
Die Autorin stützt sich in ihrer empirischen Studie auf die Perspektive der Lehrkräfte an Realschulen mit und ohne mittlere Führungsebene. Sogenannte problemzentrierte Interviews über die wahrgenommene Personalführung im Schulalltag führen - bezogen auf ausgewählte Reformintention – zu ernüchternden Ergebnissen. Zweifel an einer positiven Chancen-Risiko-Bilanz der Einführung eines mittleren Managements werden verstärkt durch die Erkenntnis: Wahrgenommene Verbesserungen einer erweiterten Schulleitung werden auch von Lehrkräften an Schulen ohne mittlere Führungsebene mit den vorhandenen Leitungsstrukturen für möglich gehalten. Die Studie zeigt erneut, dass Reformvorhaben im Schulalltag mitunter andere Effekte mit sich bringen als ursprünglich intendiert und legt unter anderem nahe, die Umsetzung von Innovationen mit den Betroffenen in einem mehrstufigen Abstimmungs- und Entwicklungsprozess intensiv zu beraten.
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