Der Gründer der Drogoriekette dm entwirft die kühne Vision eines garantierten, bedingungslosen Grundeinkommens, das ausschließlich über Verbrauchssteuern finanziert wird. Alle anderen Sozialleistungen sollen dafür wegfallen, ebenso alle Steuerarten außer der Verbrauchssteuer, also der heutigen
Mehrwertsteuer. Damit würde eine Besteuerung nur am Ende der Wertschöpfungskette erfolgen, wenn Einnahmen…mehrDer Gründer der Drogoriekette dm entwirft die kühne Vision eines garantierten, bedingungslosen Grundeinkommens, das ausschließlich über Verbrauchssteuern finanziert wird. Alle anderen Sozialleistungen sollen dafür wegfallen, ebenso alle Steuerarten außer der Verbrauchssteuer, also der heutigen Mehrwertsteuer. Damit würde eine Besteuerung nur am Ende der Wertschöpfungskette erfolgen, wenn Einnahmen generiert werden.
Für diesen radikalen Umbau unseres Sozial- und Steuersystems hat der Autor gute Argumente: Vollbeschäftigung wird es nie wieder geben, weil es durch immer weitergehende Rationalisierung nicht mehr genug Arbeit für alle gibt. Vollbeschäftigung, als Arbeit für Alle, kann also nicht das Ziel sein, sondern vielmehr Einkommen für Alle. Bedarfsprüfungen würden entfallen und die Sozialbürokratie, die deutlich mehr kostet als sie an Leistungen verteilt, könnte abgebaut werden.
Diese Erkenntnis ist keine Niederlage, sondern ein Sieg. Es wird nur allmählich Zeit, unser System an eine Gesellschaft, in der es nicht genug Erwerbsarbeit für alle gibt, anzupassen. Das bedingungslose Grundeinkommen schafft Freiräume für ehrenamtliches Engagement, die es nie zuvor gab.
Diese Reform ist so tiefgehend, daß das gesamte System des Geldumlaufs neu gedacht werden muß. Ohne die Bereitschaft dazu bleibt man im Klein-Klein stecken.