Die Beurteilung von Steuersystemen ist nach neuerem Theorieverständnis kein Gegenstand von Wertungen, sondern ist von der Erwünschtheit ihrer ökonomischen Wirkungen abhängig. Für die Erfassung von Steuerwirkungen erweisen sich die in der betriebswirtschaftlichen Steuerplanung entwickelten Entscheidungskalküle als ideale Voraussetzung. In einer marktwirtschaftlichen Ordnung liegt das Ideal eines Steuersystems in seiner grundsätzlichen Entscheidungsneutralität. Der Verfasser untersucht in einer umfassenden Modellanalyse, welche Wirkungen von der Besteuerung des Einkommens und des Konsums auf Investitions- und Finanzierungsentscheidungen ausgehen und wie neutrale Steuersysteme konzpiert sein mü?ten, die keine Wirkungen auf Entscheidungen hervorrufen. Er kommt zu neuen Erkenntnissen für den Entwurf effizienter und gleichmäßig belastender Steuersysteme, die verbreitete Ansichten durch Anwendung analytischer Methoden widerlegen. Zusätzlich untersucht der Verfasser die Konsequenzen, die Steuersysteme durch den Ausweis des Steueraufwands in der handelsrechtlichen Rechnungslegung haben. Dieses Problem war in der bisherigen Literatur ebenso vernachlässigt worden, wie der Einfluß der Besteuerung auf Agency-Probleme. Der Untersuchung liegt der Standard der neueren amerikanischen Literatur zugrunde. Durch konsequenten Einsatz betriebswirtschaftliccher Entscheidungskalküle trägt der Verfasser sowohl zur Weiterentwicklung der betriebswirtschaftlichen Theorie als auch zum Entwurf von Steuersystemen im Sinne der modernen Finanzwissenschaft bei.
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