In den systematisch orientierten Abschnitten der Vorlesung stellt Husserl zunächst die grundlegenden Disziplinen der theoretischen Philosophie dar: die Erkenntnistheorie, die formale Wissenschaftslehre und die Ontologie, die sich in formale Ontologie, die materialen Ontologien und die von Aristoteles begründete Ontologie der realen Welt differenziert. Die praktische Philosophie behandelt Husserl in einer detaillierten Skizze der apriorischen Wertlehre und der in dieser fundierten apriorischen Ethik; diese beiden Prinzipienwissenschaften bilden für ihn die Grundlagen einer wissenschaftlichen Ethik. Diese aus der Göttinger Zeit stammende, unter dem Einfluss Brentanos stehende Konzeption von Ethik erfährt in der Vorlesung von 1919/20 bzw. in den wenig später in diese eingefügten kritischen Reflexionen gewichtige Korrekturen. Diese Korrekturen sowie die detailierte Analyse und Entfaltung des von Platon und Aristoteles grundgelegten, durch den Siegeszug der ateleologischen Naturwissenschaft verdrängten Gedankens einer teleologischen Welterklärung deuten vor auf Husserls späte Ethik und seine metaphysische Weltdeutung.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.