Es ist die Geschichte meines Lebens und zugleich die Geschichte meiner Familie, verknüpft mit zeitgeschichtlichen Aspekten. Über das persönliche Erleben hinaus sind die Aufzeichnungen ein Spiegelbild sich wandelnder Zeiten und damit Dokumente von allgemeiner Bedeutung. Politisch waren es spannende Nachkriegsjahre. Die Lehrerschaft schien gespalten zu sein, einige machten keinen Hehl aus ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit. Die Nazis waren allgegenwärtig. Fast alle Beamte und Staatsdiener, die während des Nationalsozialismus beschäftigt waren, also Richter, Staatsanwälte, Polizisten, die Juden abgeholt haben oder Lehrer, die Schüler bei der Gestapo denunzierten, arbeiteten einfach weiter, machten Karriere und wurde nicht zur Verantwortung gezogen, so als sei nichts geschehen. Das Wissen um diese Zeit möchte ich gern weitergeben. Für die Fortschreibung meiner Geschichte waren die Tagebücher meiner Frau von besonderer Bedeutung. Erst jetzt, über zwei Jahre nach ihrem Tod, kann ich sie lesen und ein wenig verstehen, wenngleich sie mich emotional sehr berühren. Hinzu kommt ein unbearbeitetes, umfangreiches Bildmaterial, welches die Auslassungen meiner Frau vortrefflich ergänzt, sodass sich eine überarbeitete Neuauflage meiner Geschichte anbietet.