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Nicht erst seit der Pandemie machen viele Menschen die Erfahrung, einsam und von anderen isoliert zu sein. Soziale Beziehungen lösen sich auf, vertraute Orte und Strukturen verschwinden. Diese Erfahrungen provozieren Ressentiments und können in Misstrauen gegen Menschen und Institutionen umschlagen. Auch deshalb reagiert eine Gesellschaft, in der Einsamkeit um sich greift, auf Reformen und Veränderungen oftmals aggressiv. Einsamkeit und Ressentiment werden so in vielen Fällen zu einem Nährboden für autoritäre Gesinnungen, die sich im gesamten politischen Spektrum finden. Populistische und…mehr

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Produktbeschreibung
Nicht erst seit der Pandemie machen viele Menschen die Erfahrung, einsam und von anderen isoliert zu sein. Soziale Beziehungen lösen sich auf, vertraute Orte und Strukturen verschwinden. Diese Erfahrungen provozieren Ressentiments und können in Misstrauen gegen Menschen und Institutionen umschlagen. Auch deshalb reagiert eine Gesellschaft, in der Einsamkeit um sich greift, auf Reformen und Veränderungen oftmals aggressiv. Einsamkeit und Ressentiment werden so in vielen Fällen zu einem Nährboden für autoritäre Gesinnungen, die sich im gesamten politischen Spektrum finden. Populistische und rechtsextreme Parteien bringen Gemeinschaftsangebote gegen eine vermeintlich kalte und von höheren Mächten bestimmte Gesellschaft in Stellung. Die Autorin und die Autoren veranschaulichen den demokratiegefährdenden Zusammenhang von Einsamkeit und Ressentiment, der sich in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern realisiert und radikalisiert. Neben Statusfragen spielen dabei auch räumliche und politische Faktoren eine entscheidende Rolle. Nur eine Demokratie mit starken öffentlichen Institutionen, so Kersten, Neu und Vogel, kann dieser Radikalisierung Grenzen setzen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Jens Kersten ist Professor für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der LMU München. Claudia Neu ist Professorin für Soziologie ländlicher Räume an den Universitäten Göttingen und Kassel. Berthold Vogel ist Geschäftsführender Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI) und unterrichtet Soziologie an den Universitäten Göttingen, Kassel und St. Gallen (CH).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit großem Interesse liest Rezensentin Melanie Mühl Jens Kerstens, Claudia Neus und Berthold Vogels Buch über die gesellschaftliche Einsamkeit und ihre politischen Folgen. Die Autoren arbeiten erstmal heraus, unter welchen Bedingungen sich Menschen einsam und isoliert fühlen und dass das starke gesundheitliche Folgen haben kann, erfahren wir. Dabei kann es auch dazu kommen, dass einzelne Menschen die Gesellschaft für ihr Leid verantwortlich machen und sich von dieser abwenden, resümiert Mühl. Dass es laut Autoren gleichzeitig einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und "antidemokratischen Einstellungen" gibt, schockiert die Kritikerin. Hier sei wie so oft die Politik gefragt, die noch zu wenig gegen die gesellschaftliche Vereinsamung, und damit gegen den Rechtsruck, tue. Die Autoren geben allerdings ein "differenziert argumentierendes Buch" an die Hand, das einen guten Überblick zu diesem wichtigen Thema bietet, schließt die Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH