Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Augsburg (Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Grundformen pädagogischen Handelns, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit möchte ich besonders auf die Bedeutung des Spiels in der Pädagogik eingehen. Denn hier wird das Spiel zunächst vor allem als Lernmittel angesehen, durch welches Kinder sich bereits sehr früh die ersten Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen. Aus dieser Sicht wird dem Phänomen des Spiels somit von Anfang an auf den Grund gegangen, da „...die Pädagogik seit langem das Spiel in die Organisation der Erziehung eingebaut [hat]“ (Prange 2006, S.116). Natürlich regte sich im Laufe der Zeit, wie fast überall, auch hier wieder Kritik an dieser Auffassung. Das Spiel solle nicht nur als Mittel zum Zweck des Lernens angesehen werden. Der ursprüngliche freie und ungezwungene Charakter des Spiels soll erhalten bleiben, denn eines der wichtigsten Merkmale des Spiels an sich ist, dass es von Natur aus „… eine freie Handlung dar[stellt]…“ (ebd., S.118). Deshalb ist es wichtig, dass abgeklärt werden muss, welche Merkmale das Spiel besitzt, um zu verstehen wie es sinnvoll als pädagogisches Mittel eingesetzt werden und welche Ziele und Aufgaben es haben kann. Vor allem aber in unserer heutigen, vom Konsum geprägten Zeit nimmt das Spiel wieder eine wichtige Rolle ein. Allerdings bleibt die Frage, ob die heutige immer stär-ker werdende Kommerzialisierung des Spiels mit dem traditionellen Kinderspiel vereinbar ist oder ob Sie zum Aussterben des letzteren führt. Ebenfalls ist das Spiel ganz besonders heutzutage nicht mehr auf die Kindheit begrenzt. Durch vielfältiges Spielzeug, Videospiele und andere Medien gewinnt das Spiel über eine große Lebensspanne hinweg immer mehr an Bedeutung für die Freizeitgestaltung. Zudem hat gerade die Freizeitgestaltung selbst heute einen sehr hohen Stellenwert bei Menschen aller Altersgruppen, was das Interesse an Spielmöglichkeiten natürlich zu-nehmend weckt. Doch auch hier stellt sich dann wieder die Frage, ob dieses konsumorientierte Spielen dann überhaupt noch etwas mit dem ursprünglichen, im Menschen angelegten Merkmal des Spiels zu tun hat. Außerdem sollte man untersuchen, ob sich das Spiel in dieser Weise noch mit den pädagogischen Absichten vereinbaren lässt. Betrachtet man schließlich Johan Huizingas Theorie des „Homo Ludens“, so kommt sogar der „Ursprung der Kultur aus dem Spiel“ (Huizinga 1937/1956, zitiert nach Prange 2006, S.118). Dies zeigt, wie wichtig das Spiel für den Menschen und sein Leben ist und warum man es früher wie heute auch in der Pädagogik aus mehreren Sichtweisen betrachten sollte.