Kein Krimi. Oder doch??
Einerseits ein klares Nein. Nix mit Mord, Totschlag, sonstigen Untaten und Verbrechen.
Andererseits: das Buch liest sich nahezu wie ein Krimi. Weil es David Bodanis gelingt, mit überprüfbaren Fakten nicht nur über den wissenschaftlichen Werdegang von Albert Einstein
und dessen wahrhaft geniale Gedanken (samt Irrtümern und deren gedankliche Korrektur) zu berichten.…mehrKein Krimi. Oder doch??
Einerseits ein klares Nein. Nix mit Mord, Totschlag, sonstigen Untaten und Verbrechen.
Andererseits: das Buch liest sich nahezu wie ein Krimi. Weil es David Bodanis gelingt, mit überprüfbaren Fakten nicht nur über den wissenschaftlichen Werdegang von Albert Einstein und dessen wahrhaft geniale Gedanken (samt Irrtümern und deren gedankliche Korrektur) zu berichten. Wobei man auch einen Eindruck von den gesellschaftlichen und in der damaligen Welt der Wissenschaft herrschenden Verhältnissen bekommt. Alleine das samt manchen Anekdoten und einigen Fotos aus dem Privatleben von Albert Einstein, einigen seiner wissenschaftlichen Gefährten und Gegnern, macht das Buch lesenswert.
Dem Autor gelingt es hervorragend, auch dank netter kleiner Grafiken und Strichzeichnungen Begriffe wie "gekrümmter Raum", "Quantenmechanik" oder "Unschärfeprinzip" nachvollziehbar zu erläutern. Wer sich schon einmal mit Platons Höhlengleichnis auseinander gesetzt hat, dem wird das 'Flächenland" dabei helfen, sich der eigentlich für uns Menschen nicht begreifbaren vierten Dimension gedanklich anzunähern. David Bodanis greift die Vorstellungen des Flächenlandes, über welches Edwin Abbott bereits 1884 in seinem Buch "Flatland" erzählt inhaltlich auf. In Kombination mit den oben erwähnten Illustrationen wird es möglich, sich schrittweise den unabweisbaren Zusammenhängen zwischen Raum und Zeit, besser gesagt dem gekrümmten Raum und der gekrümmten Zeit zu nähern. Wobei es der Schreibstil von David Bodanis leicht macht, diesen Gedanken zu folgen.
Das Buch ist kein Krimi und doch ein Krimi. Es ist meines Erachtens auch kein Drama. Es ist alles andere als Tinnef.
Eines ist es aber auf jeden Fall: absolut lesenswert.