Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: keine, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die letzten Jahrzehnte haben viele positive Veränderungen für Menschen mit einer Behinderung1mit sich gebracht. Ihre Rechte werden massiv eingeklagt. Das Grundgesetz wurde 1994 um den Zusatz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ (Art. 3, Abs. 3 GG) ergänzt. Im Zuge der Integrationsbewegung fand ein enormer Wandel an der allgemeinen Schule statt. Gleichzeitig ist jedoch auch eine andere Entwicklung zu beobachten: Die Gewalt gegen Behinderte steigt an. Es gibt Gerichtsurteile gegen Behinderte, in denen z.B. Urlauber ihr Geld zurückfordern, da sie sich im Hotel vom Anblick einer Gruppe Behinderter gestört fühlten. In den Jahren 1992 bis 1994 wurde in der Presse von 15 Fällen massiver Übergriffe verbaler und körperlicher Art gegenüber Menschen mit Behinderung berichtet. Oftmals sind massive Ablehnung von Menschen mit Behinderung, aber auch einfach Unsicherheit bei der Interaktion die Ursache solcher Verhaltensweisen. Diese Arbeit befasst sich mit den Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit Behinderung. Was verstehen wir überhaupt unter Behinderung? Wie sind Menschen heutzutage generell gegenüber Menschen mit Behinderung eingestellt? Unterscheiden sich Einstellungen bestimmter Personengruppen? Wie verhalten sich Menschen gegenüber Behinderten und wie entstehen diese Verhaltensweisen? Gibt es Möglichkeiten die soziale Reaktion auf Menschen mit Behinderung zu verändern? Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.