So kennen wir das Berlin Ende des 19. Jahrhunderts bisher nicht. Der große Auftakt der historischen Kriminalserie um Ermittler Gabriel Landow, Ermittler wider Willen im turbulenten Berlin des Deutschen Kaiserreichs, verbindet Spannung, Zeitkolorit, Atmosphäre. Berlin, Frühjahr 1888: Warum sollte man ausgerechnet einem kleinen Schnüffler wie ihm einen lukrativen Regierungsauftrag anbieten? Seine Detektei in Kreuzberg läuft eher mies. Der Erfolg fällt Gabriel Landow nicht in den Schoß. Aber dann fällt ihm sein letzter Klient direkt vor die Füße. Aus großer Höhe. In rabenschwarzer Nacht. Mitten aufs Sperrgebiet Tempelhofer Feld. Nur ein kleiner Beamter, der mit einem geheimen Militärprojekt zu tun hatte. Aber schon der dritte Tote mit einem Buch der Brüder Grimm in der Hand. Und wer hat offenbar auch an Landows Tod ein brennendes Interesse? Wo doch ganz Europa gebannt auf den Tod des moribunden Kaisers wartet. Auf den einige längst spekulieren.
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Man kann schon beim ersten Fall feststellen: Der Typ hat Format. Axel Simon hat etwas zu erzählen über dieses kaiserliche Berlin, über die kleinen Leute, mit denen Landow zu tun hat und über politische Verstrickungenin der Zeit des deutschen Imperialismus.(...) Spannend zu lesen, wie der Schnüffler Landow zum Polit- Ermittler wird. Werner van Bebber Der Tagesspiegel 20200611
Am 9. März 1888 ist Kaiser Wilhelm I. gestorben. Sein Sohn und Nachfolger, Kaiser Friedrich III., hat nur noch wenige Wochen zu leben. Unruhige Zeiten für das Deutsche Kaiserreich. Erst recht, wenn in Berlin mehrere Regierungsbeamte, die mit einem geheimnisvollen Marineprojekt zu tun hatten, tot aufgefunden werden. Ausgerechnet der abgehalfterte Landjunker Gabriel von Landow wird mit der Aufklärung der Mordserie beauftragt. Spätestens als sein schäbiges Kreuzberger Hinterhofbüro in Flammen aufgeht, weiß „Gabi“, dass auch sein Leben in Gefahr ist. „Eisenblut“ ist der Auftakt zu einer historischen Krimiserie und der zweite Roman von Axel Simon. „Tatütata für Peter Sputnik“ hieß dessen 2009 erschienenes Buch über einen vollschlanken Busfahrer, der dank übernatürlicher Kräfte zum Retter der Welt wird. Landow gehen solche Supermann-Allüren ab. Das schwarze Schaf einer ostpreußischen Adelsfamilie schlägt sich mehr recht als schlecht durchs Leben. Dass er die Hintergründe dieser verzwickten Mord- und Spionagegeschichte aufdeckt, hat er nicht zuletzt seinem Helfer Orsini zu verdanken. Simon punktet mit guten Dialogen und einer munteren Aufbereitung des komplexen Stoffs. So wünscht man sich historische Krimis: spannend, lehrreich und gut recherchiert.