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1733 reist Prinz Anton Ulrich von Braunschweig in Begleitung seiner Flügeladjutanten Fritz von Heimburg und Hieronymus von Münchhausen (dem späteren Lügenbaron) nach St. Petersburg. Dort soll er Anna Leopoldowna heiraten, die Nichte der grausamen und exzentrischen Zarin Anna. Die beiden scheuen Verlobten kommen sich kaum näher und dürfen erst heiraten, nachdem der Prinz sich im Türkenkrieg auf der Krim bewährt hat. Ihr Sohn Iwan wird von der Zarin zum Thronfolger bestimmt und nach ihrem Tod noch im Säuglingsalter zum Zaren gekrönt. Als Regentin für den kindlichen Herrscher ist Anna Leopoldowna…mehr
1733 reist Prinz Anton Ulrich von Braunschweig in Begleitung seiner Flügeladjutanten Fritz von Heimburg und Hieronymus von Münchhausen (dem späteren Lügenbaron) nach St. Petersburg. Dort soll er Anna Leopoldowna heiraten, die Nichte der grausamen und exzentrischen Zarin Anna. Die beiden scheuen Verlobten kommen sich kaum näher und dürfen erst heiraten, nachdem der Prinz sich im Türkenkrieg auf der Krim bewährt hat. Ihr Sohn Iwan wird von der Zarin zum Thronfolger bestimmt und nach ihrem Tod noch im Säuglingsalter zum Zaren gekrönt. Als Regentin für den kindlichen Herrscher ist Anna Leopoldowna völlig überfordert. Dies nutzt Elisabeth Petrowna, eine Tochter Peters des Grossen, um in einem Staatsstreich die Macht an sich zu reissen. Die Braunschweiger werden zuerst nach Lettland verbannt, dann, da die neue Zarin einen Umsturzversuch befürchtet, in die entferntesten Regionen des Reiches. Anna Leopoldowna stirbt nach der Geburt ihres fünften Kindes, der Rest der Familie muss dreissig Jahre in Cholmogory am Rande des Eismeeres ausharren. Erst nach dem Tod ihres Vaters 1776 dürfen die - inzwischen erwachsenen - Kinder mit Hilfe ihrer Tante, der Königin von Dänemark, nach Jütland ausreisen. Obwohl sie immer wieder darum bitten, in ihre russische Heimat zurückkehren zu dürfen, müssen sie in Dänemark, wo sie sich bis zuletzt als Fremde fühlen, ihre letzten Lebensjahre verbringen. Ihr Bruder Iwan, der "Eismeerzar", hat ein noch härteres Schicksal. Seit dem Alter von vier Jahren von seiner Familie getrennt, wird er vollkommen isoliert in der Festung Schlüsselburg im Ladogasee gefangen gehalten und Jahre später bei einem angeblichen Fluchtversuch von seinen Wärtern umgebracht. Wie seine gesamte Familie wurde er hilfloses Opfer der Machtgier skrupelloser Herrscherinnen
André Link stammt aus Luxemburg und lebt seit 2017 im Saarland. Der frühere Übersetzer und Journalist ist Verfasser einer luxemburgischen Theatergeschichte, "Vom Dekadentempel zur Kulturschmiede". Nach der erfolgreichen Aufführung mehrerer Bühnenstücke wandte er sich der erzählenden Prosa, inbesondere dem historischen Roman, zu. In seinen gründlich recherchierten und aufgebauten historischen Romanen schlägt der Autor gerne (manchmal provokative) Gegenthesen zur offiziellen Geschichtsversion vor, die aufschlussreiche neue Facetten der dargestellten Episoden und Personen offenbaren. Die Bandbreite spannt sich dabei von den Römern über die präkolumbianischen Kulturen Amerikas bis zur luxemburgischen Geschichte und einem im achtzehnten Jahrhundert angesiedelten Künstlerroman, "König und Komponist" . 2017 ist in den éditions saint-paul in Luxemburg der Roman "Himbeerzwilling" erschienen, eine spannende Erzählung um zwei ungleiche Brüder, die in Luxemburg, Guatemala und Bayern spielt. Im Februar 2019 veröffentlichte der Autor im saarländischen Verlag Edition Schaumberg seinen humoristischen Krimi "Feuchte Morde", der im Saargau angesiedelt ist.
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