Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorletzte Text in Cervantes’ Novellensammlung Novelas ejemplares wird häufig als Einleitung der letzten Novelle, El coloquio de los perros, angesehen. Bereits der Schlusssatz von El casamiento engañoso legt eine solche Interpretation nahe, indem hier die folgende Novelle explizit in den Erzählrahmen eingeordnet wird. Wie genau ist dieser offensichtliche Zusammenhang einzuschätzen? Was bedeutet es, die Novelle als Einleitung der folgenden Novelle zu lesen? Ist es möglich, die vorletzte Novelle der Sammlung anhand ihrer konstitutiven Charakteristika auf El coloquio de los perros zu beziehen und daraufhin beide Texte in ihrem Zusammenwirken auf die Novellensammlung als Ganzes? Im ersten, ausführlicheren Teil dieser Arbeit soll eine intensive Textanalyse die Bearbeitung dieser Fragestellung ermöglichen. El casamiento engañoso wird so in Hinblick auf seine Erzählstruktur und dabei insbesondere auf die Organisation durch unterschiedliche Erzählerfiguren betrachtet. Als zentral fällt hierbei der thematische Aspekt der Täuschung ins Auge, dessen poetologische Bedeutungsdimension aufgezeigt werden soll. Indem so die strukturell und thematisch konstitutiven Eigenschaften der Novelle herausgearbeitet werden sollen, wird die Basis dafür geschaffen, die Novelle in einem zweiten Teil dieser Arbeit einerseits als Hinleitung auf die Folgenovelle verstehen zu können und anderseits das Zusammenspiel beider Texte in seiner funktionalen, nicht nur formalen Dimension zu erschließen.