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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Kunsthistorisches Institut Tübingen), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Porträtdarstellungen im Gegensatz zu Gemälden mit religiöser Thematik in seinem Gesamtwerk nur wenig Platz einnehmen, muss El Greco als virtuoser Porträtist bezeichnet werden. Neben ihrer malerischen Qualität überzeugt die Bildnismalerei Grecos vor allem dadurch, dass sie auf beeindruckende Art und Weise den individuellen Charakter und Geist der dargestellten Personen hinter ihrer reinen Körperlichkeit…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Kunsthistorisches Institut Tübingen), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Porträtdarstellungen im Gegensatz zu Gemälden mit religiöser Thematik in seinem Gesamtwerk nur wenig Platz einnehmen, muss El Greco als virtuoser Porträtist bezeichnet werden. Neben ihrer malerischen Qualität überzeugt die Bildnismalerei Grecos vor allem dadurch, dass sie auf beeindruckende Art und Weise den individuellen Charakter und Geist der dargestellten Personen hinter ihrer reinen Körperlichkeit widerzuspiegeln scheint. Da der spanische Hof die hohe künstlerische Leistung El Grecos nicht zu schätzen wusste und einen detailrealistischen, glatten Malstil bevorzugte, porträtierte der Künstler vorwiegend Angehörige des niederen Adels, Kleriker und Intellektuelle aus Toledo und Umgebung. Das zwischen 1600 und 1604 geschaffene, ganzfigurige Porträt des Kardinals Don Fernando Niño de Guevara zeugt in besonderem Maße von Grecos künstlerischer Fähigkeit als Bildnismaler. Die vorliegende Studie soll sich neben der formalen und ikonographischen Untersuchung des Porträts vor allem mit der Identifizierung des dargestellten Prälaten als Kardinal Niño de Guevara beschäftigen, der von 1599 bis 1601 das Amt des Großinquisitors der spanischen Inquisition inne hatte. Aufgrund der Tatsache, dass lange Zeit keine sicheren Belege für die Identität des von El Greco porträtierten Kardinals vorlagen, ist die Identifizierung des Dargestellten bis heute ein wichtiges Anliegen der Forschung. Anschließend soll der Frage nachgegangen werden, ob Fernando Niño de Guevaras Amtstätigkeit als Großinquisitor in der Bildsprache des Porträts zum Ausdruck kommt oder nicht. Im Anschluss an die Frage nach einer möglichen Funktion des Porträts soll der Versuch gemacht werden, die Persönlichkeit Niño de Guevaras anhand Grecos Charakterisierung sowie unter Berücksichtigung biographischer und zeitgeschichtlicher Kontexte näher zu bestimmen.
Autorenporträt
Dr. phil. Tim Heilbronner studierte in Tübingen Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaft. 2012 promovierte er am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin mit einer monographischen Studie über katalanisch-romanische Sitzmadonnen. Seine derzeitigen Forschungsinteressen widmen sich u. a. der mittelalterlichen Kunst in Spanien, dem Phänomen der Kunstfälschung sowie dem modernen Kunstgewerbe und Design im deutschen Südwesten. Nach mehrjähriger Tätigkeit als freiberuflicher Kunsthistoriker und Inventarisator im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg arbeitet der Autor seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Historischen Warenarchiv der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen an der Steige.