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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: sehr gut 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: PS: Übungen zum aktuellen spanischen Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Demjenigen Ausdruck zu verleihen, was Musik ganz ohne Worte im Hörer auslöst, erscheint ein kompliziertes Vorhaben. Dennoch finden sich in der Literatur unzählige Anspielungen auf Musik, welcher Art auch immer, etwa in Form von Umschreibungen des Musikerlebens oder Musizierens oder auch durch Imitation einer Musikform in der erzählerischen Struktur eines…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: sehr gut 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: PS: Übungen zum aktuellen spanischen Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Demjenigen Ausdruck zu verleihen, was Musik ganz ohne Worte im Hörer auslöst, erscheint ein kompliziertes Vorhaben. Dennoch finden sich in der Literatur unzählige Anspielungen auf Musik, welcher Art auch immer, etwa in Form von Umschreibungen des Musikerlebens oder Musizierens oder auch durch Imitation einer Musikform in der erzählerischen Struktur eines literarischen Werkes. Der Roman El invierno en Lisboa von Antonio Muñoz Molina erzählt nicht nur die Geschichte eines Jazzpianisten, die gesamte Geschichte ist vom Jazz durchwoben, sei es im Zitat bekannter Jazz-Stücke, sei es - wie diese Arbeit im Folgenden darzustellen versucht - in der kompositorischen Gestaltung des Romans. Doch gerade die Atmosphäre der Jazzmusik, mit ihrer Spontaneität durch Improvisation und Interaktion der Musiker, lässt sich schwerlich in Sprache festhalten, ohne zu einem starren Abziehbild zu werden. In seinem Essay El jazz y la ficción stellt Antonio Muñoz Molina die für ihn plausibelste Form vor, Musik, und vor allem Jazz, in der Literatur gegenwärtig zu machen: „Del jazz pueden aprenderse algunos secretos y algunos comportamientos muy útiles para la escritura, pero no es obligatorio escribir sobre jazz para cultivarlos: lo que hace falta es ser íntimamente un jazzman, y esa elección estética implica sin remedio una actitud moral.” 1 Es sei also nicht nötig, über Jazz zu schreiben, um eine Jazzatmosphäre in einem literarischen Werk aufzubauen. Muñoz Molina erachtet es vielmehr als notwendig, dass der Swing der Musik auch in der Literatur auftauchen müsse, um den Leser den Jazz fühlen zu lassen: „Las palabras de la literatura, cuando tienen swing fluyen como una música incesante, con disciplina oculta y tranquila o sobresaltada libertad” 2 . Mit dem Begriff Swing bezieht sich Muñoz Molina hier sicher nicht auf die rein musikalische Bedeutung des Wortes, im Sinne einer 4/4- Taktform, die, vermischt mit synkopischen Betonungen und Verschiebungen (Off-Beats), die Schwerpunkte des Taktes von den Zählzeiten 1 und 3 auf die Zählzeiten 2 und 4 verschiebt, sondern auf die kompositorische Anlage, die eine schwebende Atmosphäre und Leichtigkeit erzeugt.