„Elektro Krause“ lädt uns auf eine Geisterjagd im Westen Deutschlands 1989 ein. Die Ich-Erzählerin, Kassy Krause, ist Elektrikerin wie ihr Vater Nobby, und wie er kann auch sie Geister sehen. Nach einem Einsatz ist ihr Vater verändert, und Krause reist zu ihm, um ihm zu helfen. Auf dem Dorf in der
rheinischen Pampa frischt sie alte Freundschaften auf und kämpft mit rassistischen Vorurteilen, die…mehr„Elektro Krause“ lädt uns auf eine Geisterjagd im Westen Deutschlands 1989 ein. Die Ich-Erzählerin, Kassy Krause, ist Elektrikerin wie ihr Vater Nobby, und wie er kann auch sie Geister sehen. Nach einem Einsatz ist ihr Vater verändert, und Krause reist zu ihm, um ihm zu helfen. Auf dem Dorf in der rheinischen Pampa frischt sie alte Freundschaften auf und kämpft mit rassistischen Vorurteilen, die ihr als Schwarze Deutsche entgegenschlagen. Auf der Suche nach Antworten, was genau ihren Vater so traumatisiert hat, stößt sie auf eine okkulte Bedrohung und muss sich mit lebendigen und toten Nazis auseinandersetzen.
Eckermann versteht es, ihre Geschichte voll phantastischer Elemente mit einer wohltuenden Portion Menschlichkeit zu erden. Bei ein oder zwei actionreichen Szenen habe ich mir gewünscht, dass der Schreibstil das Tempo und die Dramatik besser vermittelt, und die Konstruktion im einleitenden Kapitel, die ganze Geschichte als eine Erinnerung zu framen, fand ich unnötig, aber von diesen Details abgesehen fühlte ich mich bestens unterhalten. Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, und die selbstgebastelte Ghostbusters-Technik macht Spaß. Dass der Roman nebenbei und irgendwie doch ganz zentral den alltäglichen Rassismus in Deutschland darstellt, und dass klare Kante gegen Nazis und Faschismus gezeigt wird, ist ein willkommener Bonus.