Die gesellschaftliche Auseinandersetzung um die Gefahren der Kernenergie hat in der Bevölkerung zu einer verstärkten Sensibilität gegenüber Strahlenbelastung geführt. Durch Begriffe wie Elektrosmog, Elektrostreß und Elektrosensibilität wird das Unbehagen über gesundheitliche Risiken öffentlich zum Thema. Die Verbreitung des Mobilfunks schafft in der Diskussion zusätzliche aktuelle Brisanz. Markus Herrmann zeigt auf, daß die öffentliche Kontroverse nur erschlossen werden kann, wenn transparent wird, wie die verschiedenen politischen Akteure die knappen und kontroversen wissenschaftlichen Expertisen initiieren und instrumentalisieren, um damit ihre eigenen Interessen bei der Propagierung von Nutzen oder Schadensmöglichkeiten des Mobilfunks zu verfolgen. Mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Theorien analysiert der Autor das spezifische Verhältnis zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und verdeutlicht den komplexen Vermittlungsprozeß zwischen Experten und Laien. Daran wird deutlich, daß es bei der öffentlichen Kontroverse nicht alleine um konkrete Gefährdungen von Gesundheit geht, sondern auch um politische, soziale, kulturelle und moralische Schadensmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund werden die Möglichkeiten und Grenzen der politischen Steuerung von Risiken durch Grenzwertsetzung und Risikokommunikation diskutiert.
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