Ellens Leben ist eine fiese, fette Gemeinheit und irgendeine höhere Macht hat da die Finger im Spiel - davon ist die Zehntklässerin überzeugt: Nachdem ihr Schwarm Bo sie beim ersten Date versetzt hat, nimmt sie sich fest vor, ihn für immer aus ihrem Leben zu streichen. Doch als sie ihn nach den Ferien wiedersieht, ist schnell klar: Daraus wird nichts. Ellen ist wie eh und je in den Draufgänger verknallt und ziemlich schlecht darin, es zu verbergen. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr eigenwilliges Herz ihr immer einen Knoten in der Zunge beschert, sobald Bo in ihrer Nähe ist. Auch ihre beste Freundin Neele kann nicht verhindern, dass Ellen von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert und zwar - im wahrsten Sinne des Wortes - mit Vollkaracho: Denn Ellen hat ihren Klassenkameraden nicht nur ein Übermaß an Tollpatschigkeit voraus, plötzlich übertrifft die 15-Jährige sie auch in Sachen Tempo und Reaktionsfähigkeit. Und zusehends schärfen sich ebenso ihre Sinne. Was das zu bedeuten hat, beginnt Ellen allerdings erst zu verstehen, als sie der rätselhaften Helena begegnet. Zum ersten Mal fühlt sie sich völlig verstanden und das hat seinen Grund: Denn Ellen ist ein Schutzengel wie Helena auch. Und als solcher hat sie eine Aufgabe: Leben retten. Dumm nur, dass Ellen sich ab sofort allein um Bo kümmern soll. Charmant und nachdenklich erzählt Anna Palm die Geschichte eines Mädchens, das über Nacht zur Heldin wird. Ellen, Schutzengel ist ein erfrischender Roman über das Erwachsenwerden, Verantwortungsbewusstsein und die Tücken der ersten Liebe - eine Prise Magie inklusive. Bis zu ihrem 16. Geburtstag dachte Ellen, sie wäre eine Elfe. Doch damit lag das verträumte Mädchen gehörig daneben. Denn nach ihrem 16. Geburtstag weiß sie: Sie ist ein Schutzengel. Und als solcher soll sie sich künftig ausgerechnet um ihren Schwarm Bo kümmern. Doch ist sie der Verantwortung überhaupt gewachsen? Und wie soll sie damit umgehen, dass sie plötzlich für den Jungen sorgen muss, der ihr das Herz gebrochen hat? Anna Palm, Jahrgang 1995, ist ein himmlisch humorvolles Debüt gelungen: die Geschichte eines unsicheren Mädchens, dem ganz plötzlich Flügel wachsen. 'Als ich endlich am Theater bin, stürze ich die hohen Stufen hinauf. Schon wieder komme ich erst, wenn alle schon da sind. Und diesmal bin ich auch noch ungekämmt und ungeschminkt. Ich drücke die Türklinke hinunter. Unsicher tapse ich ins Foyer, lasse meinen Blick über Plakate schweifen. Am Empfang steht eine Frau mit Dauerwelle. Ich stammele etwas von Wilhelm Tell, wedele mit der Eintrittskarte und grinse blöde. Die Frau mustert mich und hebt eine Braue. Ich mag es nicht, wenn Leute so gucken. Schließlich zeigt sie mir, wo ich langgehen muss. Ich stemme mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür - ist. die. schwer - und stolpere in den Saal. Alle schauen mich an. Ich suche den Saal nach meinen Klassenkameraden ab. Wo sind die denn? >Hey, Mami, die find ich noch besser als den, der die Äpfel erschießt!<, höre ich ein Kind neben mir sagen. Ich kämpfe mich durch die Reihen und die Menschen raunen. Da drüben ist Frau Finn. Und ja, Neele, Katja, Mick, Bo sind auch da - zum Glück. Inzwischen haben die meisten wohl verstanden, dass ich kein ins Stück eingebauter Witz bin, trotzdem starren sie mich weiterhin an. Nicht mehr freudig-überrascht, sondern entsetzlich irritiert. Die Ersten kichern. Was ist los? Nur, weil ich meine Haare nicht gemacht habe? Neben Neele ist ein freier Platz, ich setze mich. Die Schauspieler werden nervös, das Publikum konzentriert sich nicht mehr. Mir wird unerträglich heiß und ich beiße mir auf die Unterlippe. Katja flüstert ihrer Freundin etwas ins Ohr, Bo und Mick grinsen mich breit an. Das können doch nicht nur meine Haare sein! Ich habe sie notdürftig mit den Fingern durchgekämmt, und nur weil ich mal keine Bürste und kein Spray benutzt habe. Allmählich überrollt mich eine Panikwelle. Vorn stehen zwei Frauen auf und recken die Hälse. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Neele bearbeitet meine Hüfte mit ihrem Ellbogen. >Ellen, was hast du an?<, murmelt sie. Ich sehe an mir herunter - und erstarre: Chucks, graue Jeans und. mein Pyjamaoberteil.' Anna Palm
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