Mit dem Werthaltungskonstrukt "Hierarchisches Selbstinteresse" (HSI) wird eine Ursache von Fremdenfeindlichkeit thematisiert, die in der Mitte der Gesellschaft zu verorten ist. Die auf der individuellen Ebene nachweisbaren HSI-Werthaltungen sind Ausdruck der marktorientierten 'Ellenbogengesellschaft'. Aufbauend auf eine theoretische Einordnung des Konstrukts wird eine jugendso-ziologische Untersuchung zur Rolle des Hierarchischen Selbstinteresses bei der Erklärung von Fremdenfeindlichkeit dargestellt. Es zeigt sich, dass als Ursachen von Fremdenfeindlichkeit geltende Variablen - das Geschlecht, der sozioökono-mische Status und der elterliche Erziehungsstil - nicht direkt auf das Ausmaß fremdenfeindlicher Einstellungen bei Jugendlichen wirken, sondern ihr Einfluss über die HSI-Werthaltungen vermittelt wird.
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