Wer ist die heute fast vergessene Schwedin Elsa Brändström, die von deutschen und österreich-ungarischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs den Titel "Engel von Sibirien" erhielt? Der erste Teil des Buches stellt das Leben dieser faszinierenden Frau im historischen Kontext dar. Sie trägt zur Rettung tausender Leben bei. Als "Mensch der Tat" vollbringt die prominenteste Vertreterin von 77 schwedischen Rotkreuzhelfern von 1915 bis 1920 in Russland eine außergewöhnliche humanitäre Leistung. In ihrem anschließenden Einsatz in Deutschland kümmert sich Elsa Brändström weiter um die Opfer der "Hinterhöfe des Krieges", zu denen auch halbwaise Kinder gehören. Sie beweist, was ein einzelner Mensch aus Mitgefühl und Verantwortungsbewußtsein zu leisten vermag. Der zweite Teil geht vertiefend auf die Faktoren ein, die das Leben der Internierten von der Gefangenschaft bis zur Repatriierung bestimmen. Sibirien steht im Zentrum der Betrachtung, da sich hier die Massenlager befinden und durch den Aufstand der Tschechoslowakischen Legion und den gnadenlos geführten Russischen Bürgerkrieg die Heimkehr der Soldaten um Jahre verzögert wird. Manche Kriegsgefangene werden als "rote Internationalisten" oder als Unterstützer der "Weißen" selbst zu Akteuren und bekämpfen sich in dieser chaotischen Zeit sogar gegenseitig. Die Darstellung bezieht unterschiedlichste Tagebuchnotizen mit ein, um so ein authentisches Bild der sibirischen Gefangenschaft zu zeichnen. Fast eine halbe Million "Zivilisten in Uniform" überlebt diese Zeit der Unfreiheit nicht, Zehntausende werden zu Invaliden. 65 Bilder und Karten ergänzen den Text. "Meyens Arbeit ist eine berührende Lektüre und eine reichhaltige Quelle für die Wissenschaft" (Badische Zeitung)
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