Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1, Universität Wien (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie sich die aktuelle Sprachsituation im Elsass und in Lothringen darstellt und wie es zu deren Entstehen kam, um abschließend einen Vergleich zwischen dem Elsass und Ost-Lothringen anzustellen, zwei Gebieten, die sich aufgrund ihrer Kultur und Geschichte ähneln und sich dennoch, wie sich herausstellen wird, auf so unterschiedliche Weise entwickelten. Frankreich zählt zu den Ländern Europas mit den meisten sprachlichen Minderheiten, erkennt jedoch keine von ihnen offiziell an, was es für die jeweilige Bevölkerungsgruppe schwierig macht, ihr Recht auf Sprache und Kultur zu leben, weshalb die meisten dieser Regionalsprachen und -kulturen Frankreichs mehr und mehr verfallen. Bei einem Teil der Minderheiten, die an den Grenzen des Hexagone angesiedelt sind, wird die jeweilige Regionalsprache auch im Nachbarstaat gesprochen, entweder ebenfalls als Sprache einer Minderheit oder wie im Falle meiner beiden Untersuchungsgebiete als Staatssprache. Bekanntlich sind Grenzegebiete meist Konfliktgebiete, einerseits auf politisch-militärischer, andererseits aber auch auf sprachlicher und soziokultureller Ebene. Sowohl das Elsass, als auch der germanophone Teil Lothringens sind schon seit Jahrhunderten beides, denn aus den kriegerischen Auseinandersetzungen um die beiden Gebiete erwuchs den Völkern mit der germanischen Sprache und Kultur, die sich dennoch als Franzosen fühlen, ein identitärer Konflikt, der sich seit 1945 vor allem über sprachliche Belange abspielt.
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