Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Freie Universität Berlin (John-F.-Kennedy Institut für Nordamerikastudien), Sprache: Deutsch, Abstract: Eldridge Cleaver sagte in Soul on Ice: „Elvis gave their body back to the white people“. Noch viel deutlicher und persönlich angreifender formulierten Public Enemy in den 1980ern die Kritik an dem Weißen, der Mitte der 50er afro-amerikanische Musik- und Tanzkultur für ein weißes Publikum adaptierte und damit rassenübergreifend großen kommerziellen Erfolg hatte: „Elvis was a hero to most / But he never meant a shit to me you see / Straight up racist / That sucker was / Simple and plain / Motherfuck him and John Wayne“. Die Seminararbeit wird anhand persönlicher Aussagen und biografischer Details Elvis Presleys sowie Sekundärliteratur versuchen, eine persönliche Sichtweise und ein Selbstbild des Künstlers bezüglich der Rassenproblematik zu zeichnen. Die vorangestellte Kurzbiographie legt einen Schwerpunkt auf die Kindheit und Jugend Presleys, da in diesem Alter die Grundlagen für eine Attitüde zur Rassenfrage gelegt werden. Die intensive Betrachtung dieser Phase seines Lebens soll es möglich machen, den Einfluss der Lebensumstände sowie der eigenen Erfahrung mit den benachbarten Schwarzen in Bezug auf seine Einstellung zur Rassenfrage greifbarer zu machen. Desweiteren soll der Einfluss der Marktmaschinerie der Musikindustrie und deren Rolle bei der Verhandlung rassenübergreifender Kulturschaffung beleuchtet werden. Inwiefern kam es zu einem „White Rip Off“ der schwarzen Musik? Wie positionierte sich der als Redneck im Süden aufgewachsene Elvis Presley hinsichtlich der Bürgerrechtsbewegung und der Rassenfrage im Allgemeinen – gerade da er schwarze Musik und performative Bewegungsformen adaptierte? Und nicht zuletzt: Was an den überlieferten Aussagen ist Mythos, was Wahrheit?