Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,7, Technische Universität Chemnitz (Institut für Europäische Studien), Veranstaltung: Sozial- und Wirtschaftsgeographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die neue Wirtschaftssoziologie, bekannter unter dem englischen Namen New Economic Sociology (NES), entstand nahezu aus dem Nichts. Mit dem vielzitierten Aufsatz Economic action and social structure durchbrach Mark Granovetter eine der wichtigsten Schranken der Soziologie. Er verband sein eigenes Fachgebiet mit den Wirtschaftswissenschaften. Seitdem hat sich die NES als wichtiger soziologischer Forschungsbereich etabliert. Dies zeigt sich besonders durch die Einrichtung einer eigenen Abteilung für Economic Sociology in der American Sociological Association im Jahr 2001 . Granovetter kritisiert in seiner Arbeit zum Einen die übersozialisierte Beschreibung des Verhaltens – die während der Sozialisation eines Individuums internalisierten Werte und Normen bilden die oberste Maxime seines Handelns. Zum Anderen beanstandet er die untersozialisierte Sicht, welche sich in etwa mit dem Prinzip des Homo-Economicus – alle Entscheidungen werden nach rein ökonomischen Kriterien gefällt – zusammenfassen lässt . Nach ihm definieren beide Ansätze das Verhalten der Menschen als „atomistisch“ (einseitig) und „mechanisch“ (starr). Diese Sichtweisen sind Gegenpole, auf ihre jeweilige Art extremistisch, welche seiner Meinung nach nicht ausreichend auf die mittlere Ebene, in welcher sich wirtschaftliches Handeln abspielt, eingehen.