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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophie), Veranstaltung: Hauptseminar: Sprache und Kognition, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage danach, ob die Sprache das Denken entscheidend beeinflusse oder sogar determiniere ist eine im sprachphilosophischen Diskurs durchaus weitreichende und überaus kontrovers diskutierte. Sprachdeterministische Theorien im Sinne der starken Version des »Linguistischen Relativitätsprinzips« (LRP), welches ausgedehnte sprachphilosophische…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophie), Veranstaltung: Hauptseminar: Sprache und Kognition, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage danach, ob die Sprache das Denken entscheidend beeinflusse oder sogar determiniere ist eine im sprachphilosophischen Diskurs durchaus weitreichende und überaus kontrovers diskutierte. Sprachdeterministische Theorien im Sinne der starken Version des »Linguistischen Relativitätsprinzips« (LRP), welches ausgedehnte sprachphilosophische Debatten und ethnolinguistische Feldstudien nach sich zog,dauern bis heute an. Benjamin Lee Whorf gilt als derjenige, von dem das LRP in seiner starken Form als erstem formuliert wurde, wonach unterschiedliche Sprachgemeinschaften aufgrund der Grammatik ihrer Sprache zu völlig verschieden Wahrnehmungen der Welt (und damit verschiedenen Weltauffassungen) kämen. Wir haben berechtigte Gründe, einem derartigen Sprachdeterminismus grundsätzlich zu widersprechen. Kann man nicht intuitiv handeln, Überlegungen anstellen und denken, ohne dass es dafür einer Sprache bedürfte? Können wir ohne Worte für etwas zu haben, nicht geistige Konzepte von etwas bilden, das uns sprichwörtlich »auf der Zunge liegt«? Was ist mit dem Kleinkind, dass noch keine selbstbezüglichen Wörter spricht; müssen wir ihm jegliche selbstbezogenen Gedanken absprechen, wenn es seine Hand nach einem Spielzeug ausstreckt und die Mutter auffordernd mit seinem Bick fixiert? Der vorliegende Aufsatz stellt einen Versuch dar, die These herauszuarbeiten und zu verteidigen, dass die menschliche Sprache sein Denken nicht determiniert, wie es vor allem von Whorf in seiner Radikalisierung der Theorie des Ethnolinguisten Edward Sapirs annimmt. Vielmehr wird das Denken als eine lebendige Wechselbeziehung einer nonverbalen (D) und einer sprachlichen Form (S) von Denken verstanden werden (S<>D). Damit würden Sprache und Denken untrennbar verwoben gedacht, als Einheit zweier Denkformen (D = D1, S = D2). Die (vor allem sprachliche) Ontogenese des so verstandenen Denkens könnte, so die vorläufige Arbeitsthese, erklären, dass das Denken nicht sprachlich determiniert ist, sondern lediglich entscheidend durch die Entwicklung des menschlichen Denkens geformt wird (O>(D1<>D2)). Um die Funktionsweise dieser Entwicklung zu erhellen, werden die Erkenntnisse zur der Sprachentwicklung bei Kindern, im Besonderen des Psychologen Lew S. Wygotskis und des Anthropologen Michael Tomasellos kritisch zu Rate gezogen und für die philosophische Fragestellung fruchtbar gemacht werden.
Autorenporträt
Marcel Nakoinz wurde 1985 in Cottbus geboren und lebt derzeit in Berlin. Sein Studium der Philosophie und Germanistik an der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin schloss er im Jahr 2012 mit dem akademischen Grad Master of Arts erfolgreich ab. Innerhalb seiner Studienzeit kristallisierte sich für den Autor eine zunehmende Spezialisierung auf Themen der Praktischen Philosophie, der Sprachphilosophie sowie der Philosophie des Geistes heraus. Das Thema des Zusammenhangs von Bewusstsein mit Emotionen war für den Autor bereits in seinem Bachelorstudium und später dann verstärkt während der Arbeit am Exzellenz-Cluster "Languages of Emotion" der Freien Universität Berlin unter Herrn Prof. Dr. Gunter Gebauer Gegenstand umfangreicher Studien.