Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland zwischen 1000 und 1500 Nervus Plexus Läsionen. Diese werden v.a. durch Motorradunfälle verursachte Traumata hervorgerufen. Die Auswirkungen sind oft schwerwiegend und reichen von Funktionsausfällen mehrerer Gelenke und sensiblen und motorischen Störungen bis hin zu vollständigen Lähmungen der betroffenen oberen Extremität. Die Therapie und Rehabilitation gestaltet sich langwierig und komplex. Zudem fehlt es sowohl seitens operativer als auch konservativer Therapien an einheitlichen Behandlungskonzepten. Darüber hinaus zeigt sich die Verlaufsbeobachtung nach erfolgter Intervention im klinischen und rehabilitativen Alltag sehr defizitär. In der vorliegenden Studie wird die Auswirkung einer Muskel-Sehnen-Transplantation bei einer Nervus Plexus Läsion untersucht und hinterfragt, inwieweit eine solche Transplantation die neuromuskuläre Ansteuerung des M. biceps brachii verbessert. Der Untersuchung dienen zwei Personen mit einer Nervus Plexus Läsion als Probandengut. Die eine Person wurde präoperativ, ohne sekundäre Ersatzoperation, die andere postoperativ, nach einem freien funktionellen Muskeltransfer des M. gracilis dexter als M. biceps-Ersatz untersucht. Als Untersuchungsverfahren wählte der Autor die Elektromyographie mittels Oberflächenelektroden. Die Messungen erfolgten standardisiert unter weitestgehender Einhaltung der Richtlinien der SENIAM group. Die ermittelten Werte wurden unter Betrachtung der Parameter maximale Amplitude, Integral, Root Mean Square und mittlere Amplitude verglichen. Zudem erfolgte eine Überprüfung auf Normalverteilung, Signifikanz und Reliabilität. Der Fokus der Studie liegt auf dem Vergleich von gesunder und betroffener Armseite - sowohl innerhalb als auch zwischen den Probanden.
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