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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: „Meinen Sie nicht, daß ich der Mädchen endlich zu viel mache? Sara! Minna! Emilia!“, fragte Lessing den Freund Johann Wilhelm Ludwig Gleim im Brief vom 22. März 1772 . Der Dramatiker G.E. Lessing stellte in seinen zahlreichen Bühnenwerken Frauenfiguren in den Mittelpunkt. Dabei benannte er sie sogar nach ihnen und reformierte mit seinen Schriften nicht nur das deutsche Theater, sondern kristallisierte ein erst auf dem zweiten Blick…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: „Meinen Sie nicht, daß ich der Mädchen endlich zu viel mache? Sara! Minna! Emilia!“, fragte Lessing den Freund Johann Wilhelm Ludwig Gleim im Brief vom 22. März 1772 . Der Dramatiker G.E. Lessing stellte in seinen zahlreichen Bühnenwerken Frauenfiguren in den Mittelpunkt. Dabei benannte er sie sogar nach ihnen und reformierte mit seinen Schriften nicht nur das deutsche Theater, sondern kristallisierte ein erst auf dem zweiten Blick erscheinendes, ambivalentes Frauenverständnis des 18.Jahrhunderts. Die Zeit der Aufklärung als Zeitalter des Strebens nach einer neuen Weltordnung ohne Unterdrückung von Minderheiten, mit Aufhebung der Ständegesellschaft und Akzeptanz einer „ewige[n] Gerechtigkeit, die in der Natur begründete[n] Gleichheit(...)“ liegt, prägte die Literatur dieses Jahrhunderts. Dennoch herrscht bis heute eine Auseinandersetzung mit den Geschlechterrollen und besonders mit der Frage der Emanzipation der Frau aus den vorgegeben Ehr- bzw. Tugendvorstellungen. Sogar in Deutschland, einem demokratischen und sozialen Land, werden Morde an Frauen im Namen der Ehre ausgeführt. Selbst die literarische Epoche des 18. Jahrhunderts als Prototyp gesellschaftlicher Umwälzung thematisiert dabei widersprüchlich die Frau zwischen ihren individuellen, emotionalen Bestrebungen und ihrer gleichzeitigen Gebundenheit an die bürgerlichen Tugenden einer ehrenhaften Frau. Auch Lessing scheint ein „Ideal einer frommen, gehorsamen, hingebungsvollen Frau, deren wichtigste Eigenschaft die Tugend ist(...)“ zu vertreten, gibt aber seinen weiblichen Protagonisten, wie auch im bürgerlichen Trauerspiel Emilia Galotti aus dem Jahre 1772, subjektive Handlungsspielräume. Den Zwiespalt zwischen Sinnlichkeit und Moral, in dem Emilia gefangen ist, verdeutlicht Lessing nicht zuletzt durch das Konzept eines „gemischten Charakters“. Diese Ambivalenz soll in der vorliegenden Arbeit auf Grundlage des Werkes Emilia Galotti durchleuchtet werden: Ist Emilia ein Opfer des Ehrbegriffs des 18. Jahrhunderts oder verkörpert sie die Anfänge der Emanzipation des weiblichen Individuums? Hierfür ist es notwendig, den Ehrbegriff der Epoche einzugrenzen, um ihn anschließend im vorliegenden Werk analysieren zu können. Das Hauptanliegen der Arbeit bildet die Hervorhebung der differenten Rollen, die Emilia einnimmt, und ihr Kontrast zu Orsina. Abschließend folgt ein Fazit, welches die Problematik des Frauenbildes im 18. Jahrhundert in Emilia Galotti zusammenfasst.