Das Cover hat mich wirklich direkt angesprochen und der Klappentext hat sich sehr vielversprechend angehört. Über Geister und Tote wollte ich schon immer etwas lesen und da hat sich "Emily Bones" perfekt angeboten.
Sie hat mir doch nicht etwa schon wieder einen Streich gespielt, oder? Das ist
Emilys erster Gedanke, als sie aufwacht und nach einigem Grübeln feststellt, dass sie in einem Sarg…mehrDas Cover hat mich wirklich direkt angesprochen und der Klappentext hat sich sehr vielversprechend angehört. Über Geister und Tote wollte ich schon immer etwas lesen und da hat sich "Emily Bones" perfekt angeboten.
Sie hat mir doch nicht etwa schon wieder einen Streich gespielt, oder? Das ist Emilys erster Gedanke, als sie aufwacht und nach einigem Grübeln feststellt, dass sie in einem Sarg liegt. Sie ist nicht das beliebteste Mädchen in der Schule, aber sie und ihre Freundin spielen sich gerne mal Streiche, aber soweit, jemanden zu begraben, würde doch keiner gehen, oder? Aber vielleicht ist es kein Prank. Emily muss bittererweise feststellen, dass sie ermordet und im größten Friedhof Frankreichs, "La Père Lachaise" begraben wurde. Und von wem erfährt sie es? Von den Geistern und Irrwichten, mit denen sie nun zusammenlebt, nämlich in einem "Geisterland", so nenne ich es, wo sie dennoch Pflichten nachgehen muss. Das steht aber nicht oben auf Emilys Prioritätenliste, nein, sie will sich an ihrem Mörder rächen.
Das Cover lässt schon anmuten, dass es eine gruselige Geschichte werden wird und an dieser Stelle lobe ich mal die Gestalter für das tolle Design. Ob mich Emily Bones wirklich so sehr wie das Cover überzeugen konnte, könnt ihr nun nachlesen.
Der Einstieg war wunderbar, die Handlung bzw. die Aufklärung über Emilys anstehendes Leben als Tote lief super. Die Autorin hat einen flüssigen, emotionalen und spannenden Schreibstil dargelegt und das hat mich dazu angeregt, direkt weiterzulesen. Zu verstehen, dass man tot ist, ist nicht einfach und diese Gedanken von Emily beschreibt die Autorin wirklich sehr schön.
Generell war mir Emily eine sehr sympathische Figur. Sie ist temperamentvoll, aber das mag ich irgendwie. Ihr Temperament, ihre Antworten und ihr Humor, die muss einem doch einfach ans Herz wachsen.
Darüber hinaus hat sie Angst, ihr Mörder könnte ihrer Familie etwas tun, und das hat in ihr Mut geweckt, ihren Mörder zu bezwingen. Insgesamt eine wirklich sehr lobenswert ausgearbeitete Figur.
Die Nebencharaktere haben doch etwas Zeit in Anspruch genommen, bis sie mir sympathisch wurden. Sie sind es mehr als Emily gewöhnt, tot zu sein, und dass ihre Familie trauert, für Emily ist das neu. Das scheinen die Geister aber nicht zu verstehen, und wirken nach dem Motto "Komm drüber hinweg, dann weinen die halt, na und?". Sowas finde ich nicht akzeptabel, da man so nicht über den Tot und dem Umgang damit redet.
Die Welt der Geister war sehr cool. Gesa Schwartz hat ihre Fantasie durch den hervorragenden Ausdruck sehr gut umgesetzt. Die Welt wird bis in das letzte Detail geschrieben. Also ein sehr detaillierter Schreibstil, der in dem Sinne nicht langweilig wurde. Ich hatte die Welt vor Augen und hatte das Gefühl, dort zu sein.
"Emily Bones" hatte aber dennoch sich negativ entwickelnde Punkte, nämlich muss ich die Spannung dieses Romans kritisieren. Die wunderbare Spannung lässt von Seite 150 (da ist die Exposition auch vorbei) bis zum Schluss nach, da war das Buch nur noch langweilig. Schade, weil die Geschichte echt potenzial hätte, es ist auch Geschmackssache, verglichen mit dem Anfang hat die Autorin nachgelassen.
Verwirrender Weise wurde es am Ende wieder spannend, aber da hat sich die Personenkonstellation negativ entwickelt und ich fand das sehr unrealistisch, da
SPOILER
ein Mörder jederzeit ausbrechen kann (Dhragar, an den sich Emily rächen will) und die Geister vernichten will.
Das Ende ist zudem wirklich emotional und traurig, da hat die Autorin noch mal mit einem grandiosen Ausdruck dafür gesorgt, dass ich Gänsehaut bekomme.
Schlusswort
Der Anfang des Buches war super, aber die Personenkonstellation hat einfach nicht meine Erwartungen erfüllt. Zudem lässt der Schreibstil im Hauptteil nach, weswegen ich keine Spannung empfinden konnte. Gesa Schwartz schreibt also sehr verwirrend und ohne Struktur, mal spannend, mal detailliert, mal nicht. Deshalb gibt es 4/5 Sternen