Einmal hin, einmal her - Mädchen oder Junge sein, das ist nicht schwer? Seit Emma und Tom aufs Gymnasium gehen, ist es aus mit der Freundschaft - endgültig. Es wäre nämlich total uncool, wenn Tom mit einem Mädchen ... und Emma mit einem Jungen ... Doch dann steckt Emma auf einmal in Toms Körper und Tom findet sich in Emmas Körper wieder. Ein mehrtägiger Spießrutenlauf beginnt, denn niemand darf was merken, weder Toms alberne Freunde, noch die zickigen Grrzillas, noch die Eltern und Lehrer ... Mit komödiantischer Leichtigkeit spielt der Autor mit Rollenklischees und Vorurteilen. Der Leser schlüpft mal in die eine, mal in die andere Rolle - und amüsiert sich. Bis der Spuk ein Ende hat.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.06.2009Gut und günstig
Taschenbücher
TRUDE DE JONG: Lola der Bär. Mit Bildern von Rotraut Susanne Berner. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers und Regine Kämper. Dtv Reihe Hanser (62404). 112 Seiten, 6,95 Euro.
Als Nora an ihrem fünften Geburtstag Tante Miriams Paket auspackt, ist sie ein bisschen enttäuscht, denn sie hatte sich einen Pandabären gewünscht, und nun sitzt da ein großer brauner Bär, noch dazu einer mit einem gelben Kleid mit roten Punkten, eine Bärin also. Da spielt Nora doch lieber mit der neuen Puppe Josefina Katharina, die Noras Mutter aus Australien geschickt hat, „wo sie schon seit zwei Jahren mit einem neuen Mann wohnt”. Aber als der Geburtstag vorbei ist, und Papa Nora „Gute Nacht” sagt, da fängt die Bärin an zu sprechen, möchte „Lola” genannt werden und mit ins weiche Bett. Schon am nächsten Tag merkt Nora, dass Lola eine ganz besondere Bärin ist, denn mit ihr kann man wunderbar spielen, und wenn Papa schimpft, wird Lola zum Weinbär und Trostbär und kocht den besten Schokoladenpudding der Welt. Nichts geht mehr ohne Lola, bis die sich in Romeo, den Bären vom Nachbarjungen Christian, verliebt. Und eines Tages sind die beiden Bären verschwunden. Was für ein Glück, dass Noras Papa ganz genau weiß, was seine kleine Tochter jetzt unbedingt braucht.
Eine Mutter, die ihre Familie verlassen hat, ein allein erziehender Vater, das hätte eine bedrückende Geschichte werden können. Nicht so bei Trude de Jong, die federleicht und mit feinem Humor vom Alltag eines geplagten Vaters und seiner kleinen Tochter erzählt. Und Rotraut Susanne Berners großartige Illustrationen auf jeder Seite betonen die heitere Stimmung noch. So ist ein ganz besonders schönes Vorlesebuch gelungen. (ab 5 Jahre)
BLAKE NELSON: emmaboy – tomgirl. Aus dem Amerikanischen von Friederike Levin. Gulliver (1110) 2009. 224 Seiten, 7,95 Euro. Deutsche Erstausgabe
In der vierten Klasse waren die Nachbarkinder Emma und Tom noch unzertrennlich und hatten zusammen ein Baumhaus gebaut. Aber jetzt gehen sie in die Sechste, und da kann man mit Mädchen nicht befreundet sein, findet Tom, weil sie albern werden und anfangen, was von den Jungs zu wollen. Emma ist zwar noch nicht so weit, aber Tom hat sich so verändert, dass sie ihn nur noch doof findet. Im Sexualunterricht in der Schule gehen sie bei der beliebten coolen Ms Andre der Frage nach, was Männer und Frauen unterscheidet. Dazu teilt die Lehrerin die Kinder in Paare aus Jungs und Mädchen ein. Gemeinsam sollen sie nun herausfinden, was am Verhalten und an der Wortwahl des Partners anders ist. Tom und Emma sind entsetzt, dass sie ein Paar bilden müssen, und fangen sofort an zu streiten. Und plötzlich, nach einem heftigen Zusammenstoß, passiert das Unfassbare: Emma steckt in Toms muskulösem Jungenkörper, und Tom ist auf einmal die zierliche kleine Emma. Wie konnte das geschehen? Hängt es vielleicht mit der alten Pfeilspitze aus Stein zusammen, die Tom im Wald gefunden hat? Sind sie einem Fluch zum Opfer gefallen, oder liegt es daran, dass sie sich nur noch streiten?
Wie die beiden sich jetzt in der jeweils anderen Welt zurecht finden und versuchen, ihre Rolle so zu spielen, dass niemand etwas merkt, das erzählt der amerikanische Autor Blake Nelson mit soviel Witz und Tempo, dass der Leser sich königlich amüsiert. Als es den beiden endlich gelingt, wieder in ihre eigenen Körper zurück zu kehren, haben sie eine Menge über das jeweils andere Geschlecht gelernt. (ab 11 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Taschenbücher
TRUDE DE JONG: Lola der Bär. Mit Bildern von Rotraut Susanne Berner. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers und Regine Kämper. Dtv Reihe Hanser (62404). 112 Seiten, 6,95 Euro.
Als Nora an ihrem fünften Geburtstag Tante Miriams Paket auspackt, ist sie ein bisschen enttäuscht, denn sie hatte sich einen Pandabären gewünscht, und nun sitzt da ein großer brauner Bär, noch dazu einer mit einem gelben Kleid mit roten Punkten, eine Bärin also. Da spielt Nora doch lieber mit der neuen Puppe Josefina Katharina, die Noras Mutter aus Australien geschickt hat, „wo sie schon seit zwei Jahren mit einem neuen Mann wohnt”. Aber als der Geburtstag vorbei ist, und Papa Nora „Gute Nacht” sagt, da fängt die Bärin an zu sprechen, möchte „Lola” genannt werden und mit ins weiche Bett. Schon am nächsten Tag merkt Nora, dass Lola eine ganz besondere Bärin ist, denn mit ihr kann man wunderbar spielen, und wenn Papa schimpft, wird Lola zum Weinbär und Trostbär und kocht den besten Schokoladenpudding der Welt. Nichts geht mehr ohne Lola, bis die sich in Romeo, den Bären vom Nachbarjungen Christian, verliebt. Und eines Tages sind die beiden Bären verschwunden. Was für ein Glück, dass Noras Papa ganz genau weiß, was seine kleine Tochter jetzt unbedingt braucht.
Eine Mutter, die ihre Familie verlassen hat, ein allein erziehender Vater, das hätte eine bedrückende Geschichte werden können. Nicht so bei Trude de Jong, die federleicht und mit feinem Humor vom Alltag eines geplagten Vaters und seiner kleinen Tochter erzählt. Und Rotraut Susanne Berners großartige Illustrationen auf jeder Seite betonen die heitere Stimmung noch. So ist ein ganz besonders schönes Vorlesebuch gelungen. (ab 5 Jahre)
BLAKE NELSON: emmaboy – tomgirl. Aus dem Amerikanischen von Friederike Levin. Gulliver (1110) 2009. 224 Seiten, 7,95 Euro. Deutsche Erstausgabe
In der vierten Klasse waren die Nachbarkinder Emma und Tom noch unzertrennlich und hatten zusammen ein Baumhaus gebaut. Aber jetzt gehen sie in die Sechste, und da kann man mit Mädchen nicht befreundet sein, findet Tom, weil sie albern werden und anfangen, was von den Jungs zu wollen. Emma ist zwar noch nicht so weit, aber Tom hat sich so verändert, dass sie ihn nur noch doof findet. Im Sexualunterricht in der Schule gehen sie bei der beliebten coolen Ms Andre der Frage nach, was Männer und Frauen unterscheidet. Dazu teilt die Lehrerin die Kinder in Paare aus Jungs und Mädchen ein. Gemeinsam sollen sie nun herausfinden, was am Verhalten und an der Wortwahl des Partners anders ist. Tom und Emma sind entsetzt, dass sie ein Paar bilden müssen, und fangen sofort an zu streiten. Und plötzlich, nach einem heftigen Zusammenstoß, passiert das Unfassbare: Emma steckt in Toms muskulösem Jungenkörper, und Tom ist auf einmal die zierliche kleine Emma. Wie konnte das geschehen? Hängt es vielleicht mit der alten Pfeilspitze aus Stein zusammen, die Tom im Wald gefunden hat? Sind sie einem Fluch zum Opfer gefallen, oder liegt es daran, dass sie sich nur noch streiten?
Wie die beiden sich jetzt in der jeweils anderen Welt zurecht finden und versuchen, ihre Rolle so zu spielen, dass niemand etwas merkt, das erzählt der amerikanische Autor Blake Nelson mit soviel Witz und Tempo, dass der Leser sich königlich amüsiert. Als es den beiden endlich gelingt, wieder in ihre eigenen Körper zurück zu kehren, haben sie eine Menge über das jeweils andere Geschlecht gelernt. (ab 11 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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