Emmy Noether und die Mitglieder der Noether-Schule gestalteten wesentlich die kulturelle Bewegung der modernen Algebra, die in den 1920er Jahren die Vorstellungen über Mathematik veränderte und zu einem neuen Verständnis der Mathematik als Strukturwissenschaft führte. In interdisziplinär angelegten Studien verbindet die Autorin biografische Forschungen zu Noether und den Mitgliedern der Noether-Schule mit wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Untersuchungen mathematischer Texte sowie einer aus dem Konzept der dichten Beschreibung abgeleiteten Analyse wissenschaftlicher Schulenbildung. Die Entstehung mathematischen Wissens als soziokultureller Prozess wird sichtbar und auch einer mathematisch nicht ausgebildeten Leserschaft zugänglich. Zahlreiche Details zum Ringen von Wissenschaftlerinnen um berufliche Anerkennung, zur Entstehung mathematischer Begrifflichkeiten und Disziplinen sowie zum Leben und Wirken von Mathematiker/inne/n vermitteln ein Bild der Mathematik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts und runden das Buch ab.
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"... Das Buch enthält noch weitere aufschlussreiche Konzepte und Analysen; ich hoffe, den Leser auf die Lektüre dieser, von einer der üblichen Biographien erheblich differenten, analytischen Herangehensweise neugierig gemacht zu haben." (Gert Schubring, in: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Jg. 121, 2019)