Emotionen gehören zum Kern des Künstlerischen und bilden besonders auf diesem Feld eine Einheit mit der Kognition. Begriffe wie Empfindung, Gefühl, Affekt, Intuition, Inspiration und Emotion sind in den Konzepten der Kunstpädagogik präsent. Der Autor macht diese Begriffe dort ausfindig und reflektiert den Stellenwert der Emotion in der kunstpädagogischen Fachgeschichte. Zuvor holt er auf den Gebieten der Psychologie, der philosophischen Anthropologie und besonders der Neurobiologie Fakten zur Klärung des Emotionsbegriffs ein. Dabei liegt sein Augenmerk auf den physiologischen Zusammenhängen der Emotion und der Klärung ihres Bezuges zur Kognition. So entwirft er ein Modell der Emotion, welches deren Spannbreite zwischen Affekt und Kognition aufzeigt und ein die Emotion einschließendes Reflexionsmodell, das den emotionalen Aspekt der ästhetischkünstlerischen Wahrnehmung berücksichtigt. Im Resultat liefert N. R. Vetter neben der Anregung der überfälligen Fachdiskussion zum Thema Emotion in der Kunstpädagogik einen Baustein zur Auflösung der Dichotomie von Gefühl und Verstand und trägt durch die Rehabilitierung des Emotionalen zur Verwirklichung eines transversalen Vernunftbegriffs im Bildungssektor bei.
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