Was es heisst, ein Mensch zu sein, erfahren wir nach Kierkegaard ursprünglich nicht im Denken, sondern in Grundgefühlen. Diesen Gedanken nimmt die Autorin auf: Sie untersucht zuerst Angst, Schuld, Scham auf den in ihnen emotional erfahrbaren philosophischen Gehalt, vor dem wir alle zumeist auf der Flucht sind. Dann befragt sie negative und positive Emotionen auf ihre Funktion: Ekel, Neid und Verzweiflung erweisen sich als Formen emotionaler Auflehnung gegen die Tatsache, als Mensch «unheilen» Seinsbedingungen unterworfen zu sein; Liebe und Vertrauen hingegen setzen auf das Mittel der emotionalen Täuschung, um die Wahrheit erträglicher erscheinen zu lassen. Nur die «philosophische Sympathie» lässt sich hier nicht einordnen; ihr gilt deswegen abschliessend besonderes Augenmerk.
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