Mit dem Briefwerk Johann Georg Sulzers steht ein lange vernachlässigtes und nichtkanonisches Korpus der Aufklärung im Mittelpunkt dieser Studie. Mit dessen Erschließung schärft die Autorin einerseits das Profil von Sulzer als einem zentralen Akteur der Aufklärung und eröffnet Einblicke in bislang wenig oder überhaupt nicht bekannte Facetten seines Wirkens. Andererseits rücken spezifische Perspektiven auf die Geschichte des Briefes selbst in den Fokus. So erweist sich der Band auch als wichtiger Beitrag zur historischen Epistolographie der Aufklärung. Im Zentrum stehen neben den Funktionen, Gegenstandsbereichen und Typen der Briefe auch deren Themen, Praktiken, Symbole, Artikulationsweisen, Literarizität, Inszenierungspotenziale, Rollenmuster, Bedeutungsebenen und die Formen der Generierung von Wissen, Erkenntnissen und Emotionen.