Im Deltagebiet des Mekong, zwischen Wasser und Land, leben Fischer, Entenzüchter, Erntehelfer, alte, schweigsame und skurrile Männer, unglückliche Frauen und allein gelassene Kinder. Sie verkaufen Gemüse, Fische, Lotterielose oder das Versprechen auf einen kleinen Moment der Freude. Ihre Boote, die Sampans, sind ihre Heimat, auf ihnen kämpfen sie ums Überleben, und würden sie doch für kein Geld der Welt verlassen. Und alle sind sie für immer verbunden durch den Fluss, den Mekong – der sie ernährt und von dem alles Übel ausgeht, aber auch das seltene Glück.
»Nguyen Ngoc Tu erzählt keine verzopften Provinzgeschichten, sondern legt hier vierzehn Erzählungen vor, die antiken Tragödien in nichts nachstehen. Es geht darin um nichts weniger als um Leben, Liebe und Tod. Nguyen Ngoc Tus Erzählungen haben existenzielle Wucht. Stets erzählt sie davon, wie zart und verletzlich die Menschen in ihrem Innern sind und wie hart die Schale ist, die sie sich über die Jahre zulegen müssen. Tragische Familien- und Liebesgeschichten, die in ihrer stilistischen Knappheit und Präzision tief berühren.« Katharina Borchardt Deutschlandfunk