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Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seitdem Schriftsteller der Romantik die erste nachchristliche Jahrtausendwende als eine Zeit des Schreckens beschrieben, wird das Thema der Endzeiterwartung in der ottonischen Epoche kontrovers diskutiert. Für die positivistischen Historiker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts galt jene, auch in Fachpublikationen verbreitete, Auffassung einer von den Zeitgenossen mit Angst erwarteten Zeitenwende als „längst…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seitdem Schriftsteller der Romantik die erste nachchristliche Jahrtausendwende als eine Zeit des Schreckens beschrieben, wird das Thema der Endzeiterwartung in der ottonischen Epoche kontrovers diskutiert. Für die positivistischen Historiker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts galt jene, auch in Fachpublikationen verbreitete, Auffassung einer von den Zeitgenossen mit Angst erwarteten Zeitenwende als „längst entlarvte[r] Mythos“: Das Jahr 1000 sei ein Jahr wie jedes andere gewesen; Beweise für eine lähmende Furcht seien in den Quellen nicht zu finden. Obwohl auch die neuesten Forschungen zum Themenbereich Apokalyptik und Jahrtausendwende mehrheitlich die Schreckensthese bestreiten, werden ihre Studien dennoch größtenteils als „neoromantischer Ersatzmythos“ abgelehnt: Desgleichen werden Vermutungen über Zusammenhänge zwischen millenaristischer Endzeiterwartung und diversen religiösen Bewegungen der Epoche, etwa aufflammenden Häresien, dem Aufschwung von Mönchtum, Reliquienverehrung und Wallfahrtswesen sowie der Gottesfriedenbewegung zurückgewiesen. Dabei wird die Debatte bis heute ausgesprochen heftig geführt. Ähnlich kontrovers verläuft die Beurteilung Ottos III. in der Historiographie. Erst in jüngerer Zeit setzt eine Neubewertung seiner Politik und seiner Person ein. Brun von Querfurt charakterisierte ihn als einen, „der vor den Augen der Menschen Kaiser und Herrscher, in seinem Herzen und vor den Augen des Schöpfers jedoch Mönch war“. Gerade die in der älteren Forschung oftmals ausnehmend negativ bewertete Frömmigkeit des Kaisers gilt häufig als bedeutsamstes Element seiner Persönlichkeit, doch wurde sie, abgesehen von wenigen Ausnahmen, bislang keiner eigenständigen Untersuchung unterzogen. Monographien zu Otto III. klammern eschatologische Aspekte weitgehend aus; Historiker gehen in Studien zum Jahr 1000 kaum auf den Kaiser ein. Die vorliegende Arbeit wird demgegenüber nach einem kurzen Abriß des eschatologischen Denkens um die Jahrtausendwende belegen, daß Endzeitvorstellungen im engsten Umfeld des Kaisers verbreitet waren. Anschließend wird das Handeln Ottos im Hinblick auf apokalyptische Perspektiven untersucht und abschließend die Frage erörtert, ob Otto III. durch seine Renovatio-Politik das Römische Reich als „Bollwerk“ gegen den Antichrist stärken wollte, um somit nach zeitgenössischem Verständnis das Ende der Zeiten herauszuzögern, oder ob er sich selbst als der Friedenskaiser einer bereits eingetretenen Endzeit sah.