Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Engel „versinnlichen“ die „höhere Bewahrung“. Die vorgelegte Arbeit will zeigen, daß diese Aussage Schleiermachers noch heute für den „Privatgebrauch“ zutrifft und biblisch gut begründet ist. Die Untersuchung der biblischen Texte zeigt ebenso wie die Gegenwartskultur, daß Engel einen Bereich symbolisieren, der der Vernunft schlechthin verschlossen bleiben muß. Die alttestamentliche Forschung hat für den Engel Jahwes gezeigt, daß dessen Auftreten oft in bewußter Unschärfe mit dem Gottes verschlungen ist. Der Engel Jahwes ist ursprünglich keine besondere Person, sondern ein Symbol individueller Gottesbegegnung. Bereits innerhalb der alttestamentlichen Texte zeigt sich aber eine Entwicklung, an deren Ende der Engel als Individuum (Raphael) die Fürsorge Gottes für den einzelnen verkörpert. Die Chiffre Engel wird mehr und mehr aufgelöst zugunsten definierter Begriffe, die die Existenz von Engeln als besondere Wesen verläßlich darstellen sollen. Schleiermacher weist zurecht darauf hin, daß über die Engel nichts gelehrt werden kann. Dem widersprechen letztlich alle Versuche eines deduktiven Engelbegriffs. Erst die konsequente Emanzipation von den Engelvorstellungen der Theologen und der Verzicht auf Vorstellungen von Engeln als eigener geschöpflicher Gattung erlauben es, Engel als Möglichkeit der Versinnlichung des Transzendenten zu erkennen und zu nutzen. Das große Interesse, das die Taufengel in jüngster Zeit erfahren, ist der Anlaß einer kleinen Untersuchung der Bedeutung der Engel im Kontext der Taufe. Neben den nur skizzenhaft dargestellten historischen Grundlagen liegt hier das Augenmerk auf den Anknüpfungsmöglichkeiten, die das Symbol Engel für das Taufverständnis des „Weihnachts-Christentums“ (Morgenroth) bietet. In erster Linie ist hier natürlich das Bild des persönlichen Schutzengels zu finden. Es scheinen sich aber darüber hinaus Chancen zu ergeben, auch mit Hilfe der Engel den „Glauben an die Sympathie des Ganzen“ (Cassirer) als lebensdienlich stärker zu betonen.