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Enkopresis ist eine häufige funktionelle Störung des Kindes- und Jugendalters. Bei der Diagnose müssen zunächst organische Faktoren ausgeschlossen werden. Nach den neuen Klassifikationssystemen wird zwischen einer häufig auftretenden funktionellen Obstipation – mit und ohne Einkoten – und einer selten auftretenden nicht retentiven Stuhlinkontinenz unterschieden. Die Ausscheidungsstörungen gehen mit hohen emotionalen Belastungen, reduzierter Lebensqualität und einer hohen Rate an psychischen und anderen Begleitstörungen einher. Die Neubearbeitung des Leitfadens vermittelt den derzeitigen…mehr

Produktbeschreibung
Enkopresis ist eine häufige funktionelle Störung des Kindes- und Jugendalters. Bei der Diagnose müssen zunächst organische Faktoren ausgeschlossen werden. Nach den neuen Klassifikationssystemen wird zwischen einer häufig auftretenden funktionellen Obstipation – mit und ohne Einkoten – und einer selten auftretenden nicht retentiven Stuhlinkontinenz unterschieden. Die Ausscheidungsstörungen gehen mit hohen emotionalen Belastungen, reduzierter Lebensqualität und einer hohen Rate an psychischen und anderen Begleitstörungen einher. Die Neubearbeitung des Leitfadens vermittelt den derzeitigen Wissensstand zur Beschreibung und Klassifikation, zur Ätiologie sowie zu Verlauf und Prognose dieser Störungen. Ausführlich werden Leitlinien zur Diagnostik, Verlaufskontrolle und Behandlung der Störungen sowie deren Umsetzung in der Praxis vorgestellt. Basierend auf einer exakten Diagnose stehen wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein tägliches Toilettentraining bildet die Grundlage der Therapie. Beim Vorliegen einer Obstipation ist eine initiale Stuhlentleerung (Desimpaktion) und eine langfristige Gabe von Laxanzien erforderlich. Komorbide Störungen werden zusätzlich behandelt. Bei Therapieresistenz haben sich Schulungsprogramme bewährt. Zahlreiche Materialien, die sich in der Diagnostik und Therapie des Einkotens bewährt haben, werden zur Verfügung gestellt und erleichtern die Umsetzung der Leitlinien in die klinische Praxis.
Autorenporträt
Prof. Dr. Alexander von Gontard ist Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes (Homburg), Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderheilkunde und Psychotherapeutische Medizin.